Tressel: Saarland gerät gegenüber Rheinland-Pfalz und Luxemburg immer mehr ins Hintertreffen
Anlässlich der Ankündigung der luxemburgischen Regierung im November ein landesweites Carsharing-Projekt zu starten, fordern die saarländischen Grünen die Große Koalition im Land auf, endlich auch ein Carsharingsystem für das Saarland auf die Beine zu stellen. Das luxemburgische Carsharing-Projekt soll von der Staatsbahn betrieben werden und bereits in der Anfangsphase mit 86 E-Autos die 20 meistgenutzten Bahnhöfen des Landes bedienen.
„Carsharing kann den öffentlichen Personennahverkehr sinnvoll ergänzen, beispielsweise in der Stadt beim Transport schwerer Sachen oder im ländlichen Raum zu Randzeiten. Hinzu kommt, dass ein Carsharing-Fahrzeug im Schnitt sieben Privatfahrzeuge ersetzt und damit Parkflächen frei werden. Die luxemburgische Regierung hat erkannt, wie wichtig ein entsprechendes System für einen attraktiven Bahn- und Busverkehr im Land und für die Lebensqualität in den Städten ist“, erklärt Markus Tressel MdB, Landesvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen Saar.
Im Saarland gebe es bisher nur vereinzelt Carsharing-Angebote, deren Vernetzung zum öffentlichen Personennahverkehr zudem auch noch nicht ideal ist. Tressel: „Die Landesregierng muss dem Beispiel Luxemburgs folgen und endlich auch ein landesweites Carsharingsystem einrichten. Die Fahrzeuge sollten an möglichst vielen Bahnhöfen und Busbahnhöfen im Land angeboten werden, elektrisch sein und insbesondere tariflich in den SaarVV integriert werden.“
Das Saarland gerate im Vergleich zu seinen Nachbarn Luxemburg und Rheinland-Pfalz in Sachen Mobilität immer weiter ins Hintertreffen. Tressel weiter: „Während Rheinland-Pfalz und Luxemburg stark in den öffentlichen Nahverkehr investieren, günstige Fahrpreise anbieten und in Sachen Fahrradverleih bzw. Carsharing auf zukunftsorientierte Mobilitätslösungen setzen, treibt die Große Koalition im Saarland lediglich den weiteren Ausbau des bereits engmaschigen Straßennetzes voran, wie dies bei der geplanten B423neu bei Homburg der Fall ist. Die Landesregierung muss dringend umsteuern und in die Mobilität der Zukunft investieren, statt durch neue Straßen auf noch mehr belastenden Autoverkehr zu setzen.“
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