9-Punkte-Programm: Ladeinfrastruktur ausbauen und neue Mobilitätskultur etablieren
Der Landesvorsitzende der saarländischen Grünen Markus Tressel hat die Landesregierung aufgefordert, das Saarland zum Vorreiter bei abgasfreier Mobilität zu machen. Der Grünen-Politiker, der auch Mitglied im Verkehrsausschuss des Deutschen Bundestags ist, legte dazu ein 9 Punkte umfassendes Forderungspapier vor. Derzeit sei das Saarland etwa beim Ausbau der Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge auf dem vorletzten Platz der 16 deutschen Bundesländer. Für einen Automobilstandort, der auch in Zukunft eine Rolle in diesem Sektor spielen wolle, sei das kein Aushängeschild. Das Saarland könne aufgrund seiner Größe zum Modellland für Elektromobilität werden, wenn die Landesregierung jetzt die Weichen dafür stelle. Mehr Ladesäulen seien genauso wichtig wie eine neue Mobilitätskultur und die Forschungsförderung.
Tressel bemängelt, dass die Landesregierung keine erkennbare Strategie habe: „Nach letzten Zahlen von E-Mobil-Saar gibt es im Saarland lediglich 34 Ladesäulen, hinzu kommen noch vereinzelte private Ladesäulen. Das Saarland stand damit zum Ende des Jahres 2016 bundesweit auf dem zweitletzten Platz vor Brandenburg bei der Zahl der öffentlich zugänglichen Ladepunkte für Elektroautos. Für einen ausgewiesenen Auto-Produktionsstandort ist das eine vernichtende Bilanz.“ Die Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge müsse so ausgebaut werden, dass in den Ballungszentren alle fünf Kilometer, im ländlichen Raum mindestens alle zehn Kilometer eine Ladesäule für Elektrofahrzeuge zur Verfügung stünde. Als Automobilstandort müsse das Saarland mit gutem Beispiel vorangehen und die Ladeinfrastruktur massiv ausbauen.
Der alleinige Austausch des Verbrennungsmotors durch einen Elektromotor würde jedoch nach Ansicht von Tressel zu kurz greifen. Elektromobilität müsse als Teil einer neuen Mobilitätskultur mit einem vernetzten und multimodalen Verkehrssystem verstanden werden, in dem auch der elektrisch betriebene öffentliche Personenverkehr einen signifikanten Beitrag leiste. Der Grünen-Politiker fordert deshalb eine sukzessive Elektrifizierung der Busflotten. Tressel: „Hessen fördert diesen Umstieg und den Aufbau der Infrastrukur schon heute. Das könnte gerade in einem kleine Flächenland wie dem Saarland auch ein Modell sein.“
Weitere Forderungen sind der Ausbau der Fahrradinfrastruktur, die Förderung von Carsharing-Angeboten und die sukzessive Umstellung der Dienstfahrzeugflotte von Land und Kommunen auf Elektrofahrzeuge bis Mitte der 20er-Jahre. Zudem müsse das Land in Grundlagenforschung für Speichertechnologien investieren. Dies sei für die Weiterentwicklung des Automobilstandortes von großer Bedeutung. Tressel: „Das Saarland hat das Potenzial ein zukunftsträchtiger Automobilstandort zu bleiben. Das erfordert zunächst Wandlungsfähigkeit, wird aber langfristig belohnt werden.“
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