Land muss endlich alle Möglichkeiten zur Pestizidreduktion ausschöpfen
Die Grünen haben dem saarländischen Umweltminister Jost im Zusammenhang mit der Neuzulassung des Totalherbizids Glyphosat vorgeworfen, selbst nicht genug gegen eine neuerliche Zulassung des umstrittenen Mittels unternommen zu haben. Der SPD-Politiker „heule jetzt dicke Krokodilstränen“, habe aber im Saarland nur extrem zögerlich agiert und sogar immer wieder eine Lanze für das Herbizid gebrochen. Entsprechende Grünen-Anträge zur Einschränkung der Nutzung des Mittels habe die Große Koalition konsequent abgelehnt. Grünen-Landeschef Tressel forderte einen Reduktionsplan des Landes um den Pestizid- und Herbizid-Einsatz im Land zu reduzieren.
Der Landesvorsitzende der Grünen, Markus Tressel, erklärt dazu: „Schon 2015 haben sich acht Bundesländer in der Umweltministerkonferenz für eine Einschränkung des Glyphosateinsatzes auch in der Landwirtschaft ausgesprochen. Das Saarland war nicht dabei. Wenn ausgerechnet Jost jetzt das Saarland als Vorbild beim Pestizideinsatz preist, ist das ein starkes Stück. Seit Jahren verweigert das Saarland unter Umweltminister Jost auch ein allgemeines Ausbringungsverbot für Glyphosat auf öffentlichen Flächen, weil man angeblich nicht auf nischenwirksame Verbote setzen wolle, sondern auf Überzeugung. Der Minister sollte weniger schwätzen und mehr handeln. Die Sauerei, die er Bundeslandwirtschaftsminister Schmidt jetzt vorwirft, hat er selbst jahrelang mitgetragen.“
Das Saarland brauche zügig einen Reduktionsplan für Pestizide und Herbizide. Tressel: „Die Landesregierung muss einen Reduktionsplan erarbeiten, der entsprechende Maßnahmen und verbindliche Reduktionsziele beinhaltet. So müssen die Bäuerinnen und Bauern endlich darin unterstützt werden, ihren Pestizid- und Herbzideinsatz zu verringern, im Zweifel auch finanziell. Zudem braucht es ein Glyphosatverbot auf allen landeseigenen und kommunalen Flächen im Saarland.“
Weiterführende Links:
Pressemitteilung der Grünen-Landtagsfraktion vom 16.06.2016
http://gruene-fraktion-saar.de/glyphosat-landesregierung-plant-nicht-einmal-rueckstandskontrollen/
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