Tressel: Studentenwerk in eine Anstalt des öffentlichen Rechts überführen
Als Reaktion auf weitere Verzögerungen um einen Ersatz für das marode Wohnheim D auf dem Uni-Campus haben die saarländischen Grünen die Landesregierung nachdrücklich aufgefordert, endlich den dringend notwendigen Neubau zu forcieren. Eine Lösung dürfe nicht noch weiter verschleppt werden. Grünen-Landeschef Tressel hat in diesem Zusammenhang vorgeschlagen, das Studentenwerk von einem Verein in eine Anstalt des öffentlichen Rechts zu überführen, um die Finanzierungsverantwortung des Landes bei den Wohnheimen zu stärken.
„Seit über fünf Jahren fehlen durch die Schließung des maroden Wohnheims D an der Universität 260 dringend notwendige Zimmer für Studierende. Durch ihr lethargisches Verhalten hat es die Landesregierung über Jahre hinweg nicht geschafft, in Kooperation mit Uni und Studentenwerk den notwenigen Neubau des Gebäudes in die Wege zu leiten“, erklärt Markus Tressel MdB, Landesvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen Saar.
Dabei werde studentischer Wohnraum zu sozialverträglichen Preisen dringend benötigt. Tressel: „Preisgünstiger Wohnraum ist in Saarbrücken knapp. Es darf Studierenden nicht zugemutet werden, bis zu 400 Euro monatlich für ein Appartement zahlen zu müssen.“ Zudem sei es gerade für ausländische Studierende besonders wichtig, eine Unterkunft auf dem Campus zu finden, um soziale Kontakte zu knüpfen.
Auch sei immer noch fraglich, ob und wie die zahlreichen Sanierungsmaßnahmen in anderen Wohnheimen, die durch das Studentenwerk betrieben werden, finanziert werden sollen. Tressel: „Das Studentenwerk muss daher endlich von einem Verein in die Rechtsform einer Anstalt des öffentlichen Rechts überführt werden, wie es bei den meisten Studentenwerke in Deutschland der Fall ist. Dadurch müsste das Land stärker in die Finanzierungsverantwortung treten und hätte mehr Mitspracherecht, was bauliche und sonstige Maßnahmen angeht.“
Die Landesregierung stehle sich hier wieder einmal aus ihrer Verantwortung für die Zukunft des Landes. Tressel: „Das Wohnheim D ist ein Spiegelbild für den Umgang der Landesregierung mit der Universität insgesamt. Der massive Einbruch der Studierendenzahlen um satte 10,6 Prozent seit 2012 belegt den erlittenen Attraktivitätsverlust schmerzlich – gerade vor dem Hintergrund, dass im gleichen Zeitraum bundesweit die Studierendenzahl etwa um einen ähnlichen Prozentwert stark angestiegen ist.“
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