Schöpfer: Geschlechtsspezifische Unterschiede müssen in der medizinischen Ausbildung viel größere Rolle spielen
Die Grünen begrüßen es, dass die Landesregierung Medienberichten zufolge offenbar für die Unterschiede in der Medizin zwischen Frauen und Männern, die so genannte Gender-Medizin, sensibilisieren will. Es reiche jedoch nicht aus, auf die Empfehlungen einer Expertengruppe bis Anfang nächsten Jahres zu warten. Es sei wichtig, zügig zu handeln und einen Lehrstuhl für Gender-Medizin an der Universitätsklinik Homburg einzurichten, erklärt Landeschefin Tina Schöpfer.
Schöpfer dazu: „Die Landesregierung muss dringend mehr dafür tun, dass Frauen und Männer im Saarland gleichermaßen gut medizinisch versorgt werden können. Dass es in der Medizin Unterschiede zwischen Frauen und Männern gibt, ist nicht erst seit heute bekannt, deshalb muss nun endlich gehandelt werden. So hat die Wissenschaft längst herausgefunden, dass sich beispielweise Symptome derselben Krankheit bei Frauen und Männern auf unterschiedliche Art und Weise zeigen oder dass Medikamente unterschiedlich wirken. Deshalb ist für die Patientinnen und Patienten eine geschlechterdifferenzierte Betrachtung und Behandlung von erheblicher Bedeutung für ihren Krankheits- und Genesungsprozess.
Die Erkenntnisse in Form von Studien und praktischer Erfahrung sind soweit fortgeschritten, dass eine medizinische Behandlung ohne Berücksichtigung eines Genderaspekts nicht (mehr) patientengerecht erscheint. Mit der Einrichtung eines Lehrstuhls für Gender-Medizin könnte die Forschung zu geschlechtergerechter Medizin deutlich verbessert werden. Von besonderer Bedeutung ist es aber auch, dass das Wissen um die geschlechtsspezifischen Unterschiede viel stärker in die Aus- und Weiterbildung aller Gesundheitsberufe einfließt.“
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