Tressel: Digitalisierung bietet Chance für den Blies- und Saargau sowie das Nordsaarland
Anlässlich des 25. Jahrestages der Freischaltung des „World Wide Web“ durch das europäische Kernforschungszentrum Cern am 30. April 1993 für die Öffentlichkeit, fordern die Saar-Grünen einen deutlich umfangreicheren und schnelleren Breitbandausbau im Saarland. Bandbreiten von 50 Mbit/s, wie von der Landesregierung bis Ende des Jahres angestrebt, seien gerade für Unternehmen meist nicht ausreichend. Grünen-Landeschef Tressel hat darauf hingewiesen, dass die Digitalisierung die strukturellen Nachteile des ländlichen Raums gegenüber den Städten verstärkt kompensieren könne. Die Landesregierung müsse diese Chance für den Blies- und Saargau sowie das Nordsaarland aktiv ergreifen. Der flächendeckende Ausbau der digitalen Infrastruktur auf 100 MBit/s sei daher entschieden voranzutreiben.
Der Grünen-Politiker, der auch Sprecher für ländliche Räume der Grünen-Bundestagsfraktion ist, erklärt: „Durch die Digitalisierung werden immer mehr Lebensbereiche ins Internet verlagert. Damit können die strukturellen Nachteile des Lebens im Nordsaarland sowie im Blies- und Saargau gegenüber dem Leben im Ballungsraum zwischen Dillingen, Saarbrücken und Neunkirchen/Homburg verstärkt kompensiert werden.“ Der ländliche Raum könne damit als Wohn- und Arbeitsstätte sowie als Standort für Unternehmen gegenüber den Städten an Attraktivität gewinnen.
Die Landesregierung müsse die Chance zügig ergreifen. Grundvoraussetzung dafür sei allerdings ein leistungsfähiger Internetzugang in den Städten, wie im ländlichen Raum. Tressel: „Der Breitbandausbau im Saarland verläuft diesbezüglich viel zu schleppend und asymmetrisch. Die angeboten Internetgeschwindigkeiten variieren derzeit nicht nur zwischen ländlichen und städtischen Regionen, sondern noch teilweise von Straße zu Straße innerhalb des gleichen Ortes.“ Von einer Gleichwertigkeit der digitalen Lebensverhältnisse könne keine Rede sein.
Die flächendeckende Versorgung mit Bandbreiten von 50 Mbit/s wie von der Landesregierung bis Ende des Jahres angestrebt, sei ein richtiger Schritt, greife aber deutlich zu kurz. Tressel weiter: „Bandbreiten von 50 Mbit/s sind gerade für Unternehmen meist nicht ausreichend. Notwendig sind derzeit mindestens 100 Mbit/s, die sukzessive weiter erhöht werden müssen.“ Die Landesregierung müsse deutlich mehr unternehmen, damit diese Bandbreiten zügig realisiert werden könnten. Zudem brauche es eine, an digitalen Transformationsprozessen orientierte Politik für die ländlichen Räume.
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