Tressel: Commercon muss endlich handeln statt Lehrermangel kleinzureden
Als Reaktion auf die Brandbriefe von Grundschuleltern haben die saarländischen Grünen die Landesregierung nachdrücklich aufgefordert, die Studienplätze für das Grundschullehramt unverzüglich dem starken Bedarf anzupassen und dauerhaft auf mindestens 80, übergangsweise auf 100 pro Semester, zu erhöhen. Grünen-Landeschef Tressel hat in diesem Zusammenhang Bildungsminister Commercon vorgeworfen, den Lehrermangel seit geraumer Zeit kleinzureden. Leidtragende seien die betroffenen Schülerinnen und Schüler.
„Die Brandbriefe der Eltern von Grundschülern machen deutlich, wie gravierend der Lehrermangel inzwischen ist. Die Grippewelle hat das Fass nun zum Überlaufen gebracht und massive strukturelle Probleme bei der Personalisierung offenbart, die Bildungsminister Commercon noch zu Jahresbeginn kleingeredet hat“, sagt Markus Tressel MdB, Landesvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen Saar. Obwohl der Lehrermangel an Grundschulen seit langem bekannt gewesen sei, die Bertelsmann-Stiftung mehrfach nachdrücklich warnte, ignoriere die Landesregierung immer noch weitestgehend den Grundschullehrermangel.
Das Bildungsministerium müsse bereits rund 100 Lehrerinnen und Lehrer aus anderen Schulformen einsetzen, um die Personalisierung in den Grundschulen halbwegs sicherzustellen. Tressel: „Dabei ist der Lehrermangel an den Grundschulen durchaus hausgemacht. Die Studienplätze für das Grundschullehramt wurden ab dem Wintersemester 2014/2015 von ehemals 60 auf zunächst 30 halbiert. Auch mit derzeit 45 Studienplätzen bleibt man immer noch deutlich von der ursprünglichen Zahl entfernt.“
Die Landesregierung dürfe keine Haushaltskonsolidierung auf dem Rücken von Grundschülerinnen und Grundschülern betreiben. Tressel: „Bildungsminister Commercon muss unverzüglich handeln und darf das Problem nicht weiter kleinreden. Die Personalisierung im Grundschulbereich muss sichergestellt sein. Es ist daher geboten die Zahl der Studienplätze für das Grundschullehramt an der Saar-Uni nun deutlich auf dauerhaft mindestens 80 pro Semester, übergangsweise auf 100 pro Semester, anzuheben.“ Eine Erhöhung der Klassengrößen ebenso wie der dauerhafte Einsatz von Lehrerinnen und Lehrer aus anderen Schulformen dürfe keine Option für die Zukunft sein.
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