Zur heutigen Berichterstattung der Saarbrücker Zeitung, wonach die Landesregierung beim Thema PCB in einem Dilemma stecke und zur Einschätzung eines Toxikologen zu PCB, erklärt Barbara Meyer-Gluche, stellvertretende Landesvorsitzende von Bündnis90/Die Grünen:
„Aus den Äußerungen der RAG in der Vergangenheit und den Erkenntnissen des Untersuchungsausschusses aus der letzten Legislaturperiode ist uns schon länger bekannt, dass ein Beweggrund der RAG für die Flutung die Verdünnung des hoch belasteten Grubenwassers durch direkte Einleitung in die Saar ist, um an einer kostspieligen Reinigung vorbeizukommen. Die RAG stellt dies gerne als ökologischen Vorteil der Flutung dar. Das ist an den Haaren herbeigezogen. Denn erstens geht das PCB durch die Verdünnung bei Flutung und direkter Einleitung in die Saar ja nicht weg. Und zweitens entsteht durch eine Flutung erst die ökologisch hoch sensible Problematik einer Grundwassergefährdung.
Verdünnung durch Flutung ist keine Lösung der PCB-Problematik. Es gibt hier auch kein Dilemma für die Landesregierung! Die Lösung heißt: Grubenwasser pumpen und vor der Einleitung reinigen. Das muss die Ansage an die RAG sein! Denn nur so schützen wir unser Grundwasser und verbessern die Qualität der Oberflächengewässer.
Zur ebenfalls heute in der Saarbrücker Zeitung transportierten Einschätzung des Toxikologen weisen wir darauf hin, dass PCB zu dem dreckigsten Dutzend bekannter organischer Giftstoffe gehört, die durch das Stockholmer Übereinkommen im Jahr 2001 weltweit verboten wurden. Nicht ohne Grund gibt es Grenzwerte für PCB. Die Grenzwerte für das Wasser werden überschritten. Für den Lebensmittelbereich zeigt eine Veröffentlichung des Umweltbundesamtes (2016), dass die Saar nach den Biota-Kriterien der Wasserrahmenrichtlinie zu den am höchsten belasteten Gewässerns mit dl-PCB sowie Dioxinen und Furanen gehört. Die Grenzwerte werden sowohl in Güdingen als auch in Fremersdorf gerissen. Hier darf nicht weiter beschwichtigt werden!“
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