Insektensterben: Grüne fordern wirkliche Taten von CDU und SPD 11. Mai 2018 Partei startet morgen landesweite Blühflächen-Aktion Die Saar-Grünen erwarten von CDU und SPD wirkliche Taten gegen das dramatische Insektensterben im Saarland. Der Bau von Nisthilfen, wie von der CDU angeregt, sei ein Tropfen auf den heißen Stein. Auch greife es zu kurz, lediglich einen kritischeren Umgang mit Pestiziden in der Landwirtschaft oder gar zu Hause zu fordern. Grünen-Landeschef Tressel hat betont, zu Hause hätten Pestizide nichts verloren. In der Landwirtschaft brauche es ein Totalverbot von Neonikotinoiden. Der Grünen-Politiker fordert einen landesweiten Insektenaktionsplan mit einem umfassenden Maßnahmenbündel. Um über das Thema zu informieren und zugleich auch ganz konkret etwas für die Insekten zu unternehmen, starten die Grünen eine landesweite Blühflächen-Aktion. „Die Zahl der Fluginsekten sind wissenschaftlichen Erkenntnissen zufolge wohl um mehr als 75 Prozent zurückgegangen. Selbst die Einrichtung von Naturschutzgebieten und die Durchführung von Pflegemaßnahmen konnten das Sterben nicht aufhalten. Studien belegen, dass insbesondere Gifte aus der Gruppe der Neonikotinoide, die vor allem in der Saatgutbehandlung eingesetzt werden, mit ursächlich dafür sind. Hinzu kommen weitere insektengefährdende Pestizide, insbesondere das Totalherbizid Glyphosat. Die industrielle Landwirtschaft mit Monokulturen, aber auch beispielsweise ein fehlendes Nahrungsangebot durch insektenunfreundlich bewirtschaftete Straßenränder und Grünflächen trägt ihr Übrigens dazu bei“, erklärt Markus Tressel MdB, Landesvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen Saar. Die Landesregierung müsse die Ursachen des dramatischen Insektensterben bekämpfen. Tressel: „Nisthilfen, wie von der CDU angeregt, sind einen Tropfen auf den heißen Stein. Auch reicht es bei Weitem nicht aus, lediglich einen kritischeren Umgang mit Pestiziden in der Landwirtschaft oder zu Hause zu fordern.“ Die Zeit für Symbolpolitik und Worthülsen sei angesichts des Ausmaßes des Insektensterbens vorbei. Zu Hause hätten Pestizide gar nichts verloren. „Wir brauchen endlich ein Totalverbot von Neonikotinoiden wie in Frankreich. Diese Gifte verursachen massenhaftes Insektensterben.“ Die Landesregierung sei hier vielfältig gefordert. „Wir brauchen ein Ausbringungsverbot auf landeseigenen und kommunalen Flächen. Zugleich muss die Landesregierung auf Bundesebene aktiv werden, um ein Verbot zu erreichen.“ Der Grünen-Politiker fordert einen landesweiten Insektenaktionsplan mit einem umfassenden Maßnahmenbündel. Tressel: „Wir brauchen zügig konkrete Taten, angefangen bei der insektenfreundlichen Bewirtschaftung von Tausenden Kilometer Straßenrändern, über ein Sonderprogramm für ökologisch wertvolle Magerflächen bis hin zu einer wirklich ökologischen Landwirtschaft im Saarland. Zugleich muss die Biodiversitätsstrategie des Landes dringend nachgebessert werden.“ Umweltminister Jost müsse zudem endlich das Ausmaß des dramatischen Insektensterbens evaluieren, um eine entsprechende Datengrundlage zu haben. „Es kann nicht sein, dass das Umweltministerium bis heute keine belegbaren Zahlen zum Insektensterben vorweisen kann.“ Die Saar-Grünen starten am morgigen Samstag eine landesweite Aktion zum Insekten- und Bienenschutz. An Infoständen wollen die Grünen nicht nur über das Thema informieren, sondern mit dem Verteilen von Saatgut für Blumenwiesen auch ganz konkret etwas für die gefährdeten Insekten und Bienen im Land unternehmen. Gemeinsam mit den vielen Gartenbesitzerin im Land, aber auch mit Landwirten, Waldbesitzern, Jägern, Imkern und Unternehmen, werden landesweit zahlreiche Bienenweiden entstehen.