Tressel: Waldumbauprogramm forcieren und Wälder vor Auswüchsen der sog. Wildhege schützen
Als Reaktion auf die Einschätzung des Umweltministeriums, wonach in diesem Jahr massive Schäden an saarländischen Nadelwäldern durch Borkenkäfer zu erwarten seien, haben die Saar-Grünen angemahnt, die immer noch weit verbreiteten naturfernen Nadelwälder konsequent in artenreiche Laub-Mischwälder zu überführen. Mischwälder aus heimischen Baumarten, so Grünen-Landeschef Tressel, würden den Herausforderungen des Klimawandels besser gerecht als Nadelwälder. Insbesondere gelte dies auch für den Borkenkäferbefall. Zugleich werde der Wald ökologisch und ökonomisch aufgewertet.
„Der erwartete massive Borkenkäferbefall an saarländischen Nadelwäldern ist die Folge einer verfehlten Waldpolitik im Saarland, die auf Monokulturen statt auf naturnahe, baumartenreiche Wälder setzte“, sagt Markus Tressel MdB, Landesvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen Saar. Der mögliche Borkenkäferbefall mache deutlich, dass die bisherigen Gegenmaßnahmen des Umweltministeriums, wie das Waldumbauprogramm, halbherzig, d.h. nicht mit der erforderlichen Konsequenz, umgesetzt würden. Die gelebte Praxis in den Wäldern setze andere Signale.
Massive Holzeinschläge – auch in Laubwäldern und auch während der Brut- und Setzzeit -, der Einsatz überschwerer Forstmaschinen und massive Wildschäden durch überhöhte Bestände von Reh-, Rot- und Damwild verhinderten vielfach die Waldverjüngung. Artenreiche Mischwälder könnten sich daher nicht entwickeln. Tressel: „Das Waldumbauprogramm hin zu naturnahen Mischwäldern muss nun deutlich forciert werden und auch die privaten Waldbesitzer sind auf diesem Weg stärker zu unterstützen. Es müssen aber auch grundlegende forst- und jagdrechtliche Korrekturen vollzogen werden, um der Bedeutung unserer Wälder für die Bürgerinnen und Bürger und die neuen Herausforderungen aus Klimawandel und Artenschwund Rechnung zu tragen.“
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