Betäubungslose Ferkel-Kastration nicht länger hinnehmen 22. August 2018 Schöpfer: „Saarland darf Vorschlag aus Bayern nicht zustimmen!“ Anlässlich der Diskussion um eine Aufschiebung des Verbots betäubungsloser Ferkelkastration fordern die saarländischen Grünen Umweltminister Reinhold Jost auf, gegen den Antrag Bayerns im Bundesrat zu stimmen. Dieser sieht vor, das Inkrafttreten des novellierten Tierschutzgesetzes für mehrere Jahre auszusetzen und wird von mehreren Bundesländern unterstützt. Grünen-Landeschefin Tina Schöpfer erklärt dazu: „Das würde bedeuten, dass weiter kleine Ferkel ohne Betäubung kastriert und damit immensen Schmerzen ausgesetzt werden dürfen. Bereits 2013 wurde bundesweit und parteiübergreifend beschlossen, dieses tierquälerische Verfahren abzuschaffen. Das Tierschutzgesetz wurde entsprechend angepasst. Es ist nicht nachvollziehbar, warum weiter Ferkel unnötig leiden sollen, obwohl es zur betäubungslosen Kastration mittlerweile gute Alternativen gibt. Momentan sieht es so aus, als ob das Saarland bei der Abstimmung im Bundesrat das Zünglein an der Waage sein könnte. Wir fordern Umweltminister Reinhold Jost deshalb nachdrücklich auf, seine Haltung zu überdenken und im Sinne des Tierwohls zu handeln! Das Saarland hätte die einmalige Chance, hier zu zeigen, wie ernst es ihm mit dem Tierschutz ist und könnte damit bundesweit eine Vorbildrolle einnehmen. Die Landesarbeitsgemeinschaft Tierschutz der Grünen erklärt dazu weiter: „Die Übergangszeit von bereits knapp sechs Jahren war mehr als genug Zeit für die Branche, sich auf das Verbot einzustellen. Es geht wie immer nur ums Geld, denn pro Ferkel würden 3-4 Euro mehr anfallen. Umgerechnet sind das nur 3-5 Cent mehr pro Kilo Fleisch. Die Abschaffung der Kastration ohne Betäubung war ein richtiger und längst überfälliger Schritt. Dieser muss nun auch umgesetzt werden anstatt das Tierwohl – wie so oft -wirtschaftlichen Interessen unterzuordnen,“ so Patrick Ginsbach und Xenia Löckmann, Sprecher und Sprecherin der Landesarbeitsgemeinschaft Tierschutz der Saar-Grünen.