Zur Berichterstattung der Saarbrücker Zeitung über die Folgen des Grubenwasseranstiegs in Lothringen, über die Auswirkungen auf das Saarland sowie zu den Äußerungen der Fachebene des Umweltministeriums hierzu erklärt die stellvertretende Landesvorsitzende der Grünen im Saarland, Barbara Meyer-Gluche:
„Das Beispiel Frankreich führt uns vor Augen, wie weitgehend und kostenträchtig die Folgen des Grubenwasseranstiegs sind. Die Erfahrungen aus Lothringen zeigen außerdem, dass Prognosen im Vorfeld, die Gutachten zeigten, nicht zutreffend waren. Das Ausmaß der Vernässungen ist viel größer als angenommen. Die realen und langfristigen Folgen des Grubenwasseranstiegs sind nicht im Vorfeld abzusehen.
Die Aussagen der Fachebene des Umweltministeriums bezüglich des Grubenwasseranstiegs im Saarland machen uns besorgt. Die vollständige Flutung wird nach wie vor nicht ausgeschlossen und die angeführten Argumente sind mehr als dünn.
Das Argument, dass das salzhaltige Grubenwasser schwerer ist als das Trinkwasser und es sich daher nicht mit ihm vermischen könne, ist völlig leichtsinnig. Grubenwasser ist nicht nur salzhaltig, sondern auch wärmer als Trinkwasser, was einen auftreibenden Effekt bewirkt. Auch dass Vernässungen in erster Phase ausgeschlossen werden könnten, wie Herr Naumann vom Umweltministerium sagt, trifft nicht zu. Das Gegenteil hat Prof. Wagner in seinem Gutachten geschrieben. Er schreibt, dass der Grundwasserspiegel im deutlich darüber liegenden Gebirge ansteigt, selbst wenn zwsichen Grundwasserspiegel und oberem Grundwasser führendem Gebirge noch mehrere hundert Meter wasserungesättigtes Gebirge liegen. (Kap. 5, Seite 45)
Wir fordern die Landesregierung dazu auf, sicherzustellen, dass das Grubenwasser in Frankreich zum Schutz des Trinkwassers im Warndt nicht weiter ansteigt. Die Bohrungen reichen hierfür nicht aus.
Mit Blick auf die heutigen Äußerungen muss das Umweltministerium klar stellen, dass sich das Grubenwasser trotz seines Salzgehalts mit Trinkwasser vermischen kann. Auch muss das Umweltministerium zugeben, dass Vernässungen in der ersten Phase nicht ausgeschlossen werden können. Da eine Verunreinigung des Trinkwassers nicht ausgeschlossen werden kann, darf es keinen Grubenwasseranstieg geben.“
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