Bundeshaushalt: Bahnstrecken-Elektrifizierungen könnten sich um weitere Jahre verzögern

Tressel: Elektrifizierung bringt für das Saarland handfeste ökologische und ökonomische Vorteile

Die Saar-Grünen warnen, dass sich die notwendige Elektrifizierung saarländischer Bahnstrecken um weitere Jahre verzögern könnte. Hintergrund sind Pläne der Bundesregierung, im kommenden Haushalt lediglich fünf Millionen Euro in die Elektrifizierung von Bahnnebenstrecken investieren zu wollen. Grünen-Landeschef Tressel betonte, die Elektrifizierung der restlichen Bahnstrecken sei ökologisch aus Klimaschutzgründen wie ökonomisch wegen der hohen Betriebskosten für Dieselfahrzeuge und für mehr Wettbewerbsfähigkeit der Schiene dringend geboten. Die Landesregierung müsse in Berlin mit Nachdruck darauf drängen im kommenden Bundeshaushalt die entsprechenden finanziellen Mittel dafür bereit zu stellen, aber auch im neuen Landeshaushalt eigene Anstrengungen unternehmen.

„Die Große Koalition plant im neuen Bundeshaushalt lediglich fünf Millionen Euro für die Elektrifizierung von Bahnnebenstrecken bereit zu stellen. Das laut Koalitionsvertrag angestrebte ‚Rekordniveau‘ bei den Investitionen, das eine Elektrifizierung von 70 Prozent des Schienennetzes bis 2025 vorsieht, entpuppt sich immer mehr als Luftnummer“, sagt Markus Tressel MdB, Landesvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen Saar. Immer noch seien rund 40 Prozent aller Bahnstrecken in Deutschland nicht elektrifiziert. Im Saarland betreffe dies die Illtalbahn, die Niedtalbahn und die Bahnstrecke nach Zweibrücken. Auswirkungen auf das Saarland habe auch die immer noch nicht elektrifizierte Nahetalbahn zwischen Neubrücke und Gau-Algesheim für Verbindungen nach Mainz und Frankfurt.

Der Grünen-Politiker hat Ministerpräsident Hans und Verkehrsministerin Rehlinger aufgefordert, in Berlin auf die Elektrifizierung zu drängen, aber auch eigene Anstrengungen zu unternehmen. Tressel: „Die Elektrifizierung von Bahnstrecken macht ökologisch und ökonomisch Sinn. Neben dem Beitrag für mehr Klimaschutz und bessere Luft, sorgen elektrifizierte Strecken für einen reibungsloseren und durchgängigeren Güter- und Personenverkehr und damit für mehr Wettbewerbsfähigkeit der Schiene. Auch kann das Saarland als Aufgabenträger für den Schienenpersonennahverkehr langfristig viel Geld sparen, denn die Betriebskosten für Dieselfahrzeuge liegen um etwa 50 Prozent höher. Ministerpräsident Hans und Verkehrsministerin Rehlinger müssen daher in Berlin darauf drängen, dass der Bund mehr Geld für die Elektrifizierung bereit stellt, aber auch im Landeshaushalt eigene Anstrengungen zur Mitfinanzierung unternehmen.“