Sofortprogramm für attraktiveren ÖPNV

Saar-Grüne machen Vorschläge für zeitnahe Verbesserung bei Bus, Bahn und Rad

Die saarländischen Grünen haben Vorschläge für eine zeitnahe Verbesserung des ÖPNV im Saarland vorgelegt. Sie monieren, dass die Landesregierung die Entwicklung der öffentlichen Verkehre seit Jahren zugunsten des Autoverkehres auf die lange Bank schiebe. Ein Gutachtenauftrag jage den nächsten, ohne dass es für die Nutzer zu spürbaren Verbesserungen für die Nutzer des ÖPNV im Saarland. Ergebnis dieser Politik sei, dass das Saarland von einer positiven Entwicklung in anderen Bundesländern abgekoppelt werde. Ihre Vorschläge, so die Grünen, seien kurz- und mittelfristig umsetz- und finanzierbar. So wollen sie das Wabensystem radikal vereinfachen, einen einheitlichen ÖPNV-Tarif für die Großregion einführen und bessere Rahmenbedingungen für den Alltagsradverkehr.

Grünen-Landeschef Markus Tressel sagte anlässlich der Vorstellung des Papiers in Saarbrücken: „Das Saarland läuft allen aktuellen positiven Entwicklungen in anderen Bundesländern hinterher oder verkehrt sie ins Gegenteil. Während in vielen Bundesländern die Nutzerzahlen beim ÖPNV steigen, stagniert sie hier im besten Fall. Bei der Fahrradnutzung im Alltag ist das Saarland weiter Schlusslicht ohne echte Perspektive, besser zu werden. Wir wollen, dass das Land endlich vorankommt und schlagen konkrete Maßnahmen vor, die in der Mehrzahl zeitnah umsetzbar sind. Wir brauchen nicht immer neue Runde Tische oder Gutachten, denn wir haben kein Erkenntnis- sondern ein Umsetzungsdefizit der Landesregierung.“

Die Grünen fordern in ihrem 10-Punkte-Papier deshalb eine Vereinfachung der Tarife, mehr grenzüberschreitende Zusammenarbeit und eine bessere intermodale Vernetzung etwa des ÖPNV mit dem Fahrradverkehr. Christian Bohr, Mitglied im Landesvorstand der Grünen, sagte dazu: „Die Lichtung des saarländischen Tarifdschungels bei gleichzeitiger Verbesserung des Angebotes vor allem bei der intermodalen Vernetzung wird von der Verkehrsministerin immer wieder auf die lange Bank geschoben. Mit konkreten Maßnahmen wie dem deutlichen Ausbau der Abstellanlagen für Fahrräder an Bahnhöfen und der Verhinderung eines weiteren Preisanstiegs bei den Tarifen im Nahverkehr könnte die Ministerin endlich ein Zeichen setzen, dass sie den ÖPNV überhaupt ernst nimmt.“

In der Vergangenheit habe es da lediglich Lippenbekenntnisse der Landesregierung gegeben. Angesichts des Beispiels des Nachbarn Luxemburg, der als erstes europäisches Land den Nahverkehr künftig kostenlos zur Verfügung stellen möchte, müsse sich das Saarland ein gutes Beispiel nehmen. Damit könne es auch seiner klimapolitischen Verantwortung stärker gerecht werden.

https://gruene-saar.de/wp-content/uploads/2018/12/B90_OPNV_10Punkte-Sofortprogramm.pdf