Staatssekretär stellt Ärzte ohne Not in eine imaginäre Schmuddelecke
Die saarländischen Grünen haben Gesundheitsstaatssekretär Kolling für seine Äußerungen zu ärztlich verordnetem Cannabis im Saarland kritisiert. Kolling hatte die hohe Verordnungsquote saarländischer Ärzte kritisiert. Grünen-Generalsekretärin Barbara Meyer-Gluche warf Kolling vor, die Ärzte ohne Not öffentlich in eine imaginäre Schmuddelecke zu stellen.
Die Grünen-Politikerin erklärt dazu: „Kolling tut so, als würden approbierte Ärzte hier ohne Sinn und Verstand Drogen auf Rezept verteilen. Kolling ist bei seiner medienwirksamen Attacke wohl entgangen, dass es sich um medizinische Cannabisprodukte handelt und diese für viele Schwer- und Schwerstkranke oft das letzte bei manchen das einzig verbliebene wirksame Mittel etwa zur Schmerzlinderung sind. Der Staatssekretär sollte sich bei der saarländischen Ärzteschaft für seinen impliziten Vorwurf entschuldigen.“
Die Landesregierung, so die Grünen, sei vielmehr in der Pflicht durch eine vorausschauende Drogenpolitik Präventionsarbeit zu leisten. Die bedauerlich hohe Zahl an Drogentoten habe jedenfalls ganz sicher nichts mit der medizinischen Verordnung von Cannabisprodukten zu tun. Wird dies suggeriere, setze sich dem Vorwurf aus, die Öffentlichkeit gezielt in die Irre führen zu wollen. Meyer-Gluche begrüßte die Ankündigung, ein modernes Drogenhilfezentrum bauen zu wollen. Der Standort müsse frühzeitig mit allen Beteiligten diskutiert werden, damit ein neues Zentrum zu einem Erfolg werden könne.
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