Tierversuche: Saarland braucht Forschungsprogramm

Meyer-Gluche: Forschungspreis setzt keine ernsthaften Anreize

Als Reaktion auf die noch immer hohe Zahl an Versuchstieren im Saarland drängen die Saar-Grünen auf stärkere Anstrengungen zur Entwicklung pharmazeutischer Alternativmethoden. Grünen-Generalsekretärin Meyer-Gluche wirft Umweltminister Jost vor, lediglich öffentlichkeitswirksam Symbolpolitik zu betreiben. Der neue, für das Jahr 2020 ausgelobte und mit lediglich 5.000 Euro dotierte Forschungspreis, werde kaum ernsthafte neue Anreize setzen können. Die Grünen-Politikerin fordert ein Forschungsprogramm, um die Forschung mit Nachdruck voranzutreiben.

„Trotz des Staatsziels, Tiere als Mitgeschöpfe zu achten und ihnen unnötiges Leid zu ersparen, sinkt die Zahl der Versuchstiere ausgehend von einem hohen Niveau viel zu langsam. Immer noch werden im Saarland jährlich an über 24.000 Tiere Versuche unternommen“, sagt Barbara Meyer-Gluche, Generalsekretärin von Bündnis 90/Die Grünen Saar.

Umweltminister Jost unternehme viel zu wenig, um die Zahl der Versuchstiere merklich zu reduzieren. Meyer-Gluche: „Der neue Forschungspreis für tierversuchsfreie Forschung ist gut gemeint, kommt aber erst 2020 und wird mit lediglich 5.000 Euro Preisgeld kaum ernsthaft neue Forschungsanreize setzen können.“

Notwendig seien wirkliche Anstrengungen zur Entwicklung pharmazeutischer Alternativmethoden. Meyer-Gluche: „Runde Tische, Veranstaltungen oder Forschungspreise sind gut gemeint, greifen aber deutlich zu kurz. Wer die Entwicklung von Alternativen wirklich vorantreiben und Tieren unnötiges Leid ersparen will, muss auch ein entsprechendes Forschungsprogramm auflegen. Die Landesregierung ist hier in der Verantwortung.“