Tressel: Fassade alleine stoppt die Ortskern-Verödung nicht
Die Saar-Grünen fordern, den saarländischen Orten über das Verschönerungsprogramm hinaus echte Perspektiven zu geben. Grünen-Landeschef Tressel wirft der Landesregierung vor, lediglich öffentlichkeitswirksam an der Fassade zu werkeln, während zugleich die Substanz überall bröckelt. Die Verödung zahlreicher Ortskerne gehe unvermindert weiter, ganze Hauptstraßen bluteten aus, während man zugleich auf der grünen Wiese neue Flächen entwickelt. Der Grünen-Politiker fordert ein Umdenken in der Flächenpolitik und neben dem Verschönerungsprogramm ein umfassendes Maßnahmenbündel zur Belebung der Ortskerne.
„Das neue Förderprogramm zur Aufwertung der Ortsbilder ist ein erster Schritt für mehr Lebensqualität in den Orten. Allerdings nützt die beste Fassade nichts, wenn die Substanz dahinter bröckelt. Wir brauchen eine echte Perspektive für die saarländischen Ortskerne, die immer öfter nur noch als Durchfahrt in die Neubaugebiete dienen und von Leerstand gebeutelt sind“, sagt Markus Tressel MdB, Landesvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen Saar.
Notwendig sei ein Umdenken in der Flächenpolitik. Tressel: „Während die Verödung der Ortskerne unvermindert weiter geht, viele Hauptstraßen regelrecht ausbluten, werden auf der grünen Wiese weiter leichtfertig neue Flächen entwickelt. Das entwertet die Häuser in den Zentren, führt zu mehr Durchgangsverkehr und verbraucht unnötig ökologisch wertvolle Grünfläche. Die Wiederbelebung der Ortskerne muss Vorrang vor der Ausweisung neuer Flächen auf der grünen Wiese haben. Wir brauchen eine feste Zielmarke für den Flächenverbrauch und strenge Vorgaben der Standortsteuerung.“
Der Grünen-Politiker fordert auf dieser Grundlage neben dem Verschönerungsprogramm ein umfassendes Maßnahmenbündel. Tressel: „Wir brauchen ein verpflichtendes Leerstands- und Baulückenkataster für jede Kommune. Ein Kataster hilft, Freiräume aufzuzeigen, Nutzungskonzepte für brachliegende Gebäude und Grundstücke zu entwickeln und die Förderung von Rückbau zu ermöglichen. Notwendig ist zudem ein Wohnraumsanierungsprogramm des Landes, bessere Bahn- und Busverbindungen sowie eine gemeindeübergreifende Regionalplanung, die alle Akteure an einen Tisch bringt, um beispielsweise die Nahversorgung sicherzustellen.“
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