Mietpreis-Studie: Grüne für Masterplan „Studentisches Wohnen“

Tressel/Dillschneider: 500 neue Wohnheimplätze schaffen

Als Reaktion auf eine neue Studie, wonach die durchschnittliche Warmmiete von Studierenden in Saarbrücken stattliche 381 Euro im Monat beträgt, drängen die Saar-Grünen auf einen Masterplan „Studentisches Wohnen“ um mehr studentischen Wohnraum zu sozialverträglichen Preisen zu schaffen. Grünen-Landeschef Tressel und Grünen-Landesvize Dillschneider werfen der Landesregierung vor, trotz der angespannten Wohnraumsituation weder weitere Wohnheimplätze zu schaffen, noch die 260 weggefallen Zimmer des maroden Wohnheim D vollständig zu ersetzen. Die Grünen-Politiker fordern mindestens 500 neue Wohnheimplätze sowie Initiativen und Anreizsysteme zum Ausbau studentischer Wohnformen. Der Hochschulzugang dürfe nicht an den Geldbeutel von Studierenden und deren Eltern gekoppelt sein.

 „Nach einer Studie von Studitemps und der Maastricht University beträgt die durchschnittliche Warmmiete für Studierende in Saarbrücken stattliche 381,30 Euro. Zwar weniger als in den Boom-Städten, aber dennoch deutlich mehr wie beispielsweise in den westdeutschen Städten Gießen (335,50 Euro), Göttingen (330,59 Euro) oder Augsburg (347,41 Euro). Zudem sind beim BAföG gerade einmal 325 Euro für Wohnen vorgesehen. Kein Wunder, ist das Saarland bei Wohnheimplätzen weit unterdurchschnittlich versorgt, die Wohnraumsituation in Saarbrücken ohnehin angespannt und nun steigt auch noch zum bald beginnenden Wintersemester der Nachfragedruck durch Erstsemester. Wer Studierenden Mieten in dieser Höhe zumutet, koppelt faktisch den Hochschulzugang an den Geldbeutel der Studierenden und ihrer Eltern, was zu sozialer Selektion führt. Von Chancengleichheit und Bildungsgerechtigkeit kann schlichtweg keine Rede sein“, sagt Jeanne Dillschneider, stellv. Landesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen Saar.

Grünen-Landeschef und Bundestagsabgeordneter Markus Tressel wirft der Landesregierung bei der Schaffung preisgünstigen sozialen Wohnraums für Studierende Versäumnisse vor. Tressel: „Wenn Bauminister Bouillon gerade einmal 200 neue Wohnheimplätze schaffen will, ersetzt er noch nicht einmal die 260 ersatzlos weggefallenen Wohneinheiten des maroden Wohnheim D auf dem Uni-Campus. Nun rächt sich durch die hohen Mieten, dass die Landesregierung es jahrelang versäumt hat, ausreichend studentischen Wohnraum zu schaffen. Wir benötigen dringend einen Masterplan ‚Studentisches Wohnen‘, um zügig attraktiven Wohnraum zu sozialverträglichen Preisen für Studierende zu schaffen. Entsprechende Investitionen sind nicht nur aus sozialen Gründen ganz besonders wichtig, sondern leisten auch einen nicht unwichtigen Beitrag zur Attraktivität des durch den rigiden Sparkurs gebeutelten Hochschulstandorts Saarland.“

Die Grünen-Politiker fordern die Landesregierung auf, im Rahmen eines Masterplans unter Einbindung der Landeshauptstadt Saarbrücken 500 neue Wohnheimplätze zu schaffen sowie Lösungen zu erarbeiten, die den Ausbau studentischer Wohnformen forcieren. Dillschneider: „Wir brauchen dringend 500 neue Wohnheimplätze. Ministerpräsident Hans darf sich nicht weiter hinter privaten Investoren und Banken verstecken, sondern muss in Zusammenarbeit mit den Hochschulen und dem Studendenwerk selbst aktiv werden. Notwendig sind zudem Initiativen und Anreizsysteme zum Ausbau studentischer Wohnformen, beispielsweise generationenübergreifende Wohnprojekte.“