Saarland muss Waldschutzgebiets-Ziel einhalten

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Tressel: Mehr Wälder aus der forstwirtschaftlichen Nutzung nehmen
 
Als Reaktion auf einen ZDF-Bericht, wonach das Saarland das Ziel der „Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt“, 2020 fünf Prozent Waldfläche mit natürlicher Waldentwicklung vorzuhalten, offensichtlich deutlich verfehlen wird, fordern die Saar-Grünen die Landesregierung auf, zügig mehr Staatswald als Waldschutzgebiete auszuweisen und die Kommunen zu ermuntern, mit ihren Wäldern nachzuziehen. Ungenutzte Wälder seien wichtig für Klimaschutz und Biodiversität. Zugleich seien sie auch Impulsgeber für ländliche Gebiete.
 
„Deutschland setzte sich mit seiner nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt aus dem Jahr 2007 das Ziel, den Flächenanteil der Wälder mit natürlicher Waldentwicklung bis zum Jahr 2020 auf fünf Prozent der Waldfläche zu erhöhen. Einem ZDF-Bericht zufolge wird das Saarland dieses Ziel mit einem derzeitigen Schutzwald-Anteil von gerade einmal 3,8 Prozent der Waldfläche krachend verfehlen. Dabei leisten Waldschutzgebiete einen wichtigen Beitrag als Kohlendioxidspeicher und sind entscheidend für den Erhalt der Artenvielfalt“, sagt Markus Tressel MdB, Landesvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen Saar.
 
Tressel fordert gemeinsam mit Klaus Borger, Landes-Vize und Umweltexperte der Grünen, die Landesregierung auf, das Fünf-Prozent-Ziel einzuhalten. Borger: „Umweltminister Jost muss mehr Staatswald dauerhaft aus der forstwirtschaftlichen Nutzung nehmen, damit das Saarland das Fünf-Prozent-Ziel erreicht. Zugleich sollten die Städte und Gemeinden angehalten werden, diesem Beispiel für ihre Körperschaftswälder zu folgen. Auch Privatwaldbesitzer könnten durch eine entsprechende Honorierung im Rahmen des Vertragsnaturschutzes ebenfalls einbezogen werden.“
 
Ungenutzte Wälder seien durch ihre Einzigartigkeit darüber hinaus auch nicht unwichtige Impulsgeber für ländliche Gebiete. Tressel: „ Waldschutzgebiete sind nicht aus nur aus Klima- und Naturschutzgründen wichtig, sondern können auch einen wichtigen Beitrag zur Regionalentwicklung leisten. Mit dem Waldschutzgebiet und sogenannten ‚Urwald vor den Toren der Stadt‘ in Saarbrücken entstand beispielsweise ein einzigartiges touristisches Naturerlebnis, das es viel öfters im Saarland geben müsste.“