Zugkahlschlag: Fahrgastzahl kann nicht das Kriterium sein

Tressel: Begründung Rehlingers ist eine Kapitulationserklärung im Hinblick auf einen besseren ÖPNV

Der Grünen-Landeschef und Bundestagsabgeordnete Markus Tressel bezeichnet die Begründung des Saar-Verkehrsministeriums für die Zugstreichungen zwischen Saarbrücken und St. Wendel als Kapitulationserklärung im Hinblick auf einen besseren öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) im Saarland. Wenn Verkehrsministerin Rehlinger lediglich die Fahrgastzahl als Kriterium für Zugstreichungen nehme, so Tressel, müsste sie folgerichtig morgen den halben Bahn- und Busverkehr im Saarland einstellen – denn viele Züge und Busse seien genauso schlecht oder sogar noch schlechter ausgelastet.

„Lediglich die Fahrgastanzahl als Kriterium heranzuziehen, ist viel zu kurz gegriffen. Viele Züge und Busse sind nämlich genauso schlecht oder oft sogar viel schlechter ausgelastet. Würde Verkehrsministerin Rehlinger entsprechend ihrer Begründung handeln, müsste sie morgen das halbe Bahn- und Busangebot im Saarland zusammenstreichen. Ihre Argumentation ist ein völliger Fehlschluss und letztlich eine Kapitulationserklärung im Hinblick darauf, das Bahn- und Busangebot im Saarland attraktiver zu machen“, sagt Markus Tressel MdB, Landesvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen Saar.

Wer mehr Menschen in die Züge locken möchte, müsse das Angebot signifikant ausbauen, um es attraktiver zu machen. Andere Regionen machten vor, wie das gehe. Tressel: „Gerade an Samstagen fahren Tausende von St. Wendel, Neunkirchen, Friedrichsthal und Sulzbach mit ihrem Auto über die A623 nach Saarbrücken zum Einkaufen. Das Verkehrschaos in und um Saarbrücken ist bekannt. Vor diesem Hintergrund wäre es dringend notwendig gewesen, das Zugangebot auszubauen, statt zusammenzustreichen. Nur so wird das ÖPNV-Angebot attraktiv und wird auch angenommen.“