Tressel: Datengrundlage für zielgerichtetes Handeln notwendig
Als Reaktion auf eine neue Biodiversitätsstudie der TU München, wonach der Insektenrückgang in Brandenburg, Thüringen und Baden-Württemberg noch weitreichender ist als vermutet, fordern die Saar-Grünen ein Insekten-Monitoring für das Saarland. Um das ganze Ausmaß des Insektensterbens zu erfassen, so Grünen-Landeschef und Bundestagsabgeordnete Markus Tressel, brauche es dringend eine fundierte Datengrundlage, um zielgerichtet handeln zu können. Es könne nicht sein, dass es immer noch keine belastbaren Zahlen für das Saarland gebe, obwohl die Unterschiede zwischen den Regionen teilweise enorm seien und das Insektensterben mittlerweile seit über zwei Jahren in der öffentlichen Debatte.
Nach einer neuen Biodiversitätsstudie der Technischen Universität München, die sich im Gegensatz zu früheren Studien hauptsächlich mit dem Artenschwund statt dem reinen Massenschwund beschäftigte, befinden sich auf vielen Flächen heute rund ein Drittel weniger Insektenarten als noch vor zehn Jahren. Betroffen seien nicht nur Wiesen, die an stark landwirtschaftlich genutzte Flächen grenzen, sondern auch Wald- und Schutzgebiete. Die Forscher kommen zum Ergebnis, dass insbesondere die Umgebung den Ausschlag gibt und dass Einzelinitiativen für mehr Insektenschutz wenig Aussicht auf Erfolg hätten, wenn diese nicht koordiniert würden.
Dazu Grünen-Landeschef Markus Tressel: „Das Insektensterben ist offenbar noch viel weitreichender als vermutet, wie die Studie nun für Teile Brandenburgs, Thüringens und Baden-Württembergs belegt. Obwohl die Problematik dem saarländischen Umweltministerium lange bekannt ist und die öffentliche Debatte mittlerweile seit zwei Jahren geführt wird, gibt es immer noch keine belastbaren Zahlen für das Saarland. Ein Monitoring der Insekten-Biomasse findet gar nicht statt und das artenbezogene Monitoring wird alleine auf ehrenamtlich Engagierte abgewälzt.“
Notwendig sei eine fundierte Datengrundlage, um zielgerichtet handeln zu können. Tressel: „Umweltminister Jost muss dringend ein umfassendes Insekten-Monitoring für das Saarland in Auftrag geben. Das Ausmaß des Insektensterbens ist regional sehr unterschiedlich. Wir brauchen endlich belastbare Daten für das Saarland. Aufbauend darauf muss der Insekten-Aktionsplan kritisch evaluiert und nachgebessert werden.“ Zudem brauche man mehr Abstimmung aller Akteure. „Die Biodiversitätsstudie der TU München macht deutlich, dass unkoordinierte Einzelinitiativen wenig erfolgreich sind. Wir brauchen insgesamt mehr landesweite Steuerung. Umweltminister Jost ist hier in der Pflicht.“
Weitere Informationen über die Studie der TU München finden Sie auf deren Internetseite unter: https://www.tum.de/nc/die-tum/aktuelles/pressemitteilungen/details/35768/
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