Grüne für Berufsverkehr auf der Ostertalbahn

Tressel/Schön: Bahnstrecke nach Auslaufen des Pachtvertrags dauerhaft sichern

Nachdem ab dem Jahr 2026 wieder Züge im Berufsverkehr auf der Pfälzer Wieslauterbahn verkehren sollen, fordern die Saar-Grünen auch ein entsprechendes Angebot für die Ostertalbahn im Saarland. Pendlerzüge im morgendlichen und abendlichen Berufsverkehr, so die Grünen-Politiker Tressel und Schön, böten eine attraktive Alternative zum eigenen Auto. Die Bahnlinie zwischen Schwarzerden und Ottweiler mit neun Bahnhöfen entlang der Strecke werde derzeit lediglich noch für den Museumsbahnverkehr genutzt. Gebe es wieder regelmäßige Personenzüge, idealerweise durchgebunden nach Neunkirchen und Saarbrücken, wäre dies zudem ein starkes Signal für den dauerhaften Erhalt der Bahnstrecke und für neue Investitionen in die Infrastruktur nach Auslaufen des Pachtvertrags zwischen der Deutschen Bahn und dem Landkreis St. Wendel im Jahr 2025.

„Wie der zuständige Zweckverband in Rheinland-Pfalz beschlossen hat, werden ab dem Jahr 2026 morgens und abends wieder Züge auf der Wieslauterbahn zwischen Dahn und Hinterweidenthal verkehren und direkt nach Landau durchgebunden. Damit schafft Rheinland-Pfalz auf der seit vielen Jahren nur noch für den Ausflugsverkehr genutzten Bahnstrecke für die zahlreichen Berufspendler aus dem Dahner Felsenland eine attraktive Alternative zum eigenen Auto nach Landau. Was in der Pfalz nun umgesetzt wird, wäre auch für die Menschen im Ostertal ein Gewinn und für die ganze Region eine große Chance. Die Bahnlinie kann einen wichtigen Beitrag zur wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung in diesem ländlichen Raum östlich von St. Wendel liefern. Gerade das St. Wendeler Land leidet massiv unter dem demographischen Wandel mit zurückgehenden Bevölkerungszahlen“, sagt Markus Tressel, Bundestagsabgeordneter und Landesvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen Saar.

Laut Pendleratlas der Bundesagentur für Arbeit pendeln täglich mehrere Tausend Menschen aus dem St. Wendeler Land ins südliche Saarland und wieder zurück. Dazu Tilman Schön, Grünen-Fraktionsvorsitzender im St. Wendeler Stadtrat: „Viele Berufstätige aus dem Ostertal sind auf das Auto angewiesen, da die Busverbindungen für ihren Arbeitsweg nach Neunkirchen oder Saarbrücken nicht attraktiv sind. Zugleich existiert mit der Ostertalbahn eine funktionsfähige Bahnlinie, die Schwarzerden mit Ottweiler verbindet und dazwischen neun Bahnhöfe bedient. Auf der Ostertalbahn wird aber seit 1980 keine regelmäßiger Personenverkehr mehr angeboten. Die Strecke wird lediglich noch für den Museumsbetrieb an wenigen Tagen im Jahr genutzt.“

Die Grünen-Politiker Tressel und Schön sprechen sich dafür aus, im Saarland dem Vorbild von Rheinland-Pfalz zu folgen. Tressel: „Wir brauchen für die vielen Pendlerinnen und Pendler aus der Gegend zumindest im morgendlichen und abendlichen Berufsverkehr wieder eine Bahnanbindung und damit eine echte Alternative zum eigenen Auto auf dem Weg zur Arbeit. Die Züge ließen sich sogar direkt nach Neunkirchen und Saarbrücken durchbinden, so dass noch nicht einmal ein Umstieg in Ottweiler notwendig wäre. Verkehrsministerin Rehlinger muss dazu ein entsprechendes Betriebskonzept erarbeiten. Die finanziellen Spielräume dürften durch die Erhöhung der Regionalisierungsmittel des Bundes ab dem kommenden Jahr vorhanden sein.“

Verlaufe der Berufsverkehr erfolgreich und werde angenommen, könne danach auch an eine vollständige Betriebswiederaufnahme gedacht werden. Personenverkehr auf der Strecke sei zudem ein starkes Argument dafür, die Ostertalbahn über das Jahr 2025 dauerhaft zu sichern. Schön: „Der langjährige Pachtvertrag zwischen der Deutschen Bahn und dem Landkreis St. Wendel über die Bahnstrecke läuft 2025 aus. Eine Stilllegung würde nicht nur die Museumszüge und das Engagement von vielen Ehrenamtlichen gefährden, sondern die Verkehrswende insgesamt torpedieren. Führen wieder regelmäßig Züge auf der Ostertalstrecke, wäre dies ein klares Signal gegen jede Stilllegungsabsichten und ein starkes Argument für neue Investitionen in die Infrastruktur und eine vollständige Betriebswiederaufnahme.“