Land muss Gesundheitsversorgung in der Region notfalls selbst sichern
Der Landesvorsitzende der saarländischen Grünen, Markus Tressel, hat den Träger des Krankenhauses in Lebach scharf kritisiert. Die CTT halte die Beschäftigten, die Landesregierung und die ganze Region in „geradezu unwürdiger Weise“ regelrecht hin. Statt nach der Schließungsankündigung einen angemessenen Plan vorzulegen, spiele der Träger offenbar auf Zeit. Nicht einmal Aufforderungen des Gesundheitsministeriums, den Zeithorizont für eine Schließung offenzulegen, leiste der Träger offenbar Folge. Tressel sieht auch den Bischof von Trier und die Ordensleitung der Waldbreitbacher Franziskanerinnen in der Pflicht.
Tressel sagte dazu: „Die CTT taktiert ganz offensichtlich und spielt auf Zeit. Die Landesregierung sollte sich nicht länger auf der Nase rumtanzen lassen und schnellstmöglich einen belastbaren Plan für die Krankenhausversorgung der Region entwickeln. Zur Not bedarf es einer Lösung der öffentlichen Hand. Die Frage der stationären Versorgung des Nordsaarlands kann nicht mehr auf die lange Bank geschoben werden. Sollte der Träger erwägen, das Krankenhaus in Lebach jetzt am langen Arm regelrecht verhungern zu lassen oder sein Schicksal als Manövriermasse bei anstehenden Verhandlungen etwa um die Zukunft des Standortes Losheim zu nutzen, muss das Land klar und deutlich demonstrieren, dass es krankenhauspolitisch handlungsfähig ist.“ Der Ministerpräsident müsse die Gesundheitsversorgung zur Chefsache machen.
Der Grünen-Politiker sieht in dieser Frage auch den Bischof von Trier und die Ordensleitung der Waldbreitbacher Franzisklanerinnen in der Pflicht: „Das Verhalten der miteinander verwobenen Träger CTT und Marienhaus im Saarland in den letzten Monaten ist eines kirchlichen Trägers unwürdig. Der Eindruck des ständigen Geschacheres und der Taktiererei schadet dem Ansehen der Kirche und des Ordens. Viel Vertrauen ist da zerstört worden. Im Interesse von Kirche und Orden sollte der Bischof die Träger nachdrücklich darauf hinweisen, dass bei katholischen Trägern auch bei einem Rückzug gewisse christliche Grundprinzipien einzuhalten sind.“
Für die Zeit nach der Corona-Krise müsse zudem eine grundlegende Debatte über die künftige Krankenhausfinanzierung folgen. Das Land müsse bei den Investitionen in die Kliniken seiner Verantwortung wieder gerecht werden. Tressel: „Wenn jetzt als ein Schließungsgrund für Lebach der Investitionsstau angegeben wird, liegt die Verantwortung dafür beim Träger und auch beim Land. Deshalb müssen wir die Krankenhausfinanzierung, insbesondere im ländlichen Raum, neu diskutieren.“
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