Schöpfer: Lehrstuhl Gendermedizin an Uni-Klinik Homburg einrichten!
Anlässlich des internationalen Tags der Frauengesundheit (28.Mai) haben die saarländischen Grünen die Landesregierung erneut aufgefordert, mehr dafür zu tun, dass Frauen und Männer im Saarland gleichermaßen gut medizinisch versorgt werden können. Grünen-Landeschefin Tina Schöpfer forderte die Einrichtung eines Lehrstuhls für Gender-Medizin an der Universitätsklinik Homburg. In die Aus- und Weiterbildung aller Gesundheitsberufe müsse künftig viel stärker das Wissen um geschlechtsspezifische Unterschiede von Gesundheit und Krankheit einfließen.
Grünen-Landeschefin Tina Schöpfer erklärt dazu:
„Die Wissenschaft hat längst herausgefunden, dass sich -wie z.B. beim Herzinfarkt- Symptome derselben Krankheit bei Frauen und Männern auf unterschiedliche Art und Weise zeigen oder dass Medikamente unterschiedlich wirken. Eine Studie aus den Niederlanden (https://www.kardiologie.org/akutes-koronarsyndrom/warum-sterben-frauen-haeufiger-nach-einem-herzstillstand-als-maenner-/16747490) weist sogar darauf hin, dass Frauen bei einem Herzinfarkt von Laien seltener reanimiert werden, weil die frauenspezifischen Symptome eines Herzinfarkts oft nicht erkannt werden. In Medikamentenstudien sind immer noch die meisten Proband*innen männlich. Hier muss sich dringend etwas ändern. Für Patientinnen und Patienten ist eine geschlechterdifferenzierte Betrachtung und Behandlung von erheblicher Bedeutung für ihren Krankheits- und Genesungsprozess. Die Erkenntnisse in Form von Studien und praktischer Erfahrung sind soweit fortgeschritten, dass eine medizinische Behandlung ohne Berücksichtigung des Genderaspekts nicht (mehr) patientengerecht erscheint.
Wir fordern daher die Landesregierung auf, die Gendermedizin im Saarland zu fördern und zu stärken. Mit der Einrichtung eines Lehrstuhls für Gender-Medizin könnte die Forschung zu geschlechtergerechter Medizin deutlich verbessert werden und das Saarland bundesweit eine Vorreiterrolle übernehmen. Von besonderer Bedeutung ist es aber auch, dass das Wissen um die geschlechtsspezifischen Unterschiede viel stärker in die Aus- und Weiterbildung aller Gesundheitsberufe einfließt und bei Präventionskampagnen stärker mit berücksichtigt wird.“
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