Krankenhauslandschaft im Saarland braucht jetzt einen verlässlichen Plan
Anlässlich der Turbulenzen der stationären Gesundheitsversorgung und einer möglicherweise anstehenden Schließung des Neunkircher Diakonie-Krankenhauses haben die Grünen einen Krankenhausgipfel gefordert. Die Krankenhauslandschaft im Saarland sei regelrecht ins Rutschen geraten. Standortschließungen stünden mittlerweile im Vierteljahrestakt auf der politischen Agenda. Dennoch habe die Landesregierung keinen nachvollziehbaren Plan für die Weiterentwicklung der stationären medizinischen Versorgung im Land. Es sei weiter unklar, was in Lebach passieren werde, während der nächste Klinikstandort wackle. Gleichzeitig gebe es im Nordsaarland mittlerweile offenbar das Angebot eines privaten Trägers, ein Krankenhaus zu bauen, aber wohl immer noch keinen Plan des Landes, wie man damit umgeht.
Grünen-Landeschef Markus Tressel sagte dazu: „Die Krankenhauslandschaft im Saarland ist in Aufruhr, Standorte stehen zur Disposition, an anderen wird die Schließung angekündigt, dann wieder zurückgerudert. Das Gesundheitsministerium muss dieses Wirrwarr endlich mal sortieren und einen politischen Plan entwickeln, wie die Krankenhausstruktur weiterentwickelt werden soll. Der bestehende Krankenhausplan kann dafür erkennbar keine Grundlage mehr sein.“
Tressel fordert die Landesregierung auf, zeitnah einen Krankenhausgipfel einzuberufen, an dem die Landkreise und Kommunen genauso teilnehmen müssten wie die Träger und die Mitarbeiterseite: „Diese Unordnung in der Versorgungslandschaft sorgt für Verdruss und Unsicherheit bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern genauso wie bei den Menschen in den Regionen. Die Landesregierung sollte jetzt mal ein Signal aussenden, dass sie bereit ist, da regulierend einzugreifen und die Debatte über eine zukunftsfähige Krankenhausversorgung zu führen. Dabei muss man auch die Frage stellen, was im Zweifel die öffentliche Hand in der Lage ist zu leisten, wenn andere Träger die Versorgung nicht mehr übernehmen können oder wollen. Eine öffentlich-rechtliche Trägerstuktur muss da genauso geprüft werden wie neue Allianzen in der Gesundheitsversorgung.“
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