Schöpfer: „Wir können wohl nicht noch 101 Jahre warten“
Vor dem Hintergrund einer Studie des Europäischen Gewerkschaftsbundes (EGB) nach der es EU-weit noch 84 Jahre dauern würde bis Frauen und Männer gleich verdienen und in Deutschland sogar 101 Jahre, wenn keine Gegenmaßnahmen ergriffen werden, fordern die Grünen die Große Koalition in Land und Bund auf, endlich zu handeln.
Grünen-Landeschefin Tina Schöpfer erklärt dazu: „Die neuen Berechnungen des Europäischen Gewerkschaftsbunds sind erschreckend. Es muss nun endlich gehandelt werden. Wir fordern die Landesregierung auf, ein umfassendes Landesprogramm aufzulegen, das auf der einen Seite Frauen Möglichkeiten in zukunftsreichen Berufen mit besonders guten Verdienstmöglichkeiten aufzeigt, gleichzeitig aber auch dafür sorgt, dass mehr Frauen in Führungspositionen kommen. Über den Bundesrat muss sich die Landesregierung außerdem dafür einsetzen, dass endlich das Prinzip „gleicher Lohn für gleiche und gleichwertige Arbeit“ umgesetzt wird. Geschlechtergerechtigkeit ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Das Entgelttransparenzgesetz der Bundesregierung hat keinerlei Verbesserung gebracht. Wir brauchen dringend ein echtes Entgeltgleichheitsgesetz mit verbindlichen und zertifizierten Prüfverfahren. Außerdem muss das Verbandsklagerecht umgesetzt werden. Der Wert von Arbeit muss objektiv und angemessen beurteilt werden. Die sozialen Berufe, in denen momentan hauptsächlich Frauen arbeiten und die gerade in der Coronakrise von besonderer Bedeutung sind, müssen endlich besser bezahlt werden. Die Sozial-, Erziehungs- und Pflegeberufe sind besonders wichtig für unsere Gesellschaft, wie sich jetzt sehr deutlich zeigt. Die Bundesregierung muss endlich in die Pötte kommen und echte Geschlechtergerechtigkeit in Deutschland voranbringen. Denn Frauen verdienen mehr. Sofort und nicht erst in 101 Jahren.“
Link zur Studie: https://www.etuc.org/en/pressrelease/eu-gender-pay-gap-wont-end-until-2104-without-action

Verwandte Artikel
Grüne fordern von Landesregierung Masterplan für psychische Gesundheit in und nach der Coronakrise
Schöpfer/Dillschneider: Erkrankungen gar nicht erst entstehen lassen Die Saar-Grünen fordern die Landesregierung auf, einen Masterplan zu psychischer Gesundheit in und nach der Coronakrise zu erstellen. Dies sei dringend nötig, denn…
Weiterlesen »
Grüne fordern Aktionsplan gegen Rassismus
Anlässlich des Internationalen Tags gegen Rassismus (21.03.2021) unterstützen die Saar-Grünen die Forderungen ihrer Bundespartei an die Bundesregierung, Rassismus und Rechtsextremismus im Netz und auf der Straße mit zehn konkreten Maßnahmen…
Weiterlesen »
OVG-Urteil: Grüne fordern differenzierte und inklusive Öffnungsstrategie
Verhältnismäßigkeit prüfen, mildere Mittel bereitstellen! Vor dem Hintergrund des OVG-Urteils zur teilweisen Rechtswidrigkeit der aktuellen Einschränkungen im Einzelhandel fordern die Grünen im Saarland eine differenzierte und inklusive Öffnungsstrategie, die einerseits…
Weiterlesen »