Bildung: Ministerium läuft der Entwicklung hinterher

Vorbereitungen für zweite Welle hätten schon vor den Sommerferien beginnen müssen
 
Die saarländischen Grünen haben die jetzt von der Bildungsministerin angekündigten Maßnahmen wie die Maskenpflicht ab Klasse 5 und die Mobilisierung von zusätzlichem Personal im Grundsatz begrüßt. Allerdings kämen die Maßnahmen reichlich spät und würden wegen fehlenden organisatorischen Vorlaufs teilweise ins Leere laufen. Die Mobilisierungund Motivierung von Teilzeitbeschäftigten ihren Stellenumfang aufzustocken hätte vor den Sommerferien stattfinden müssen und nicht jetzt im laufenden Schuljahr.
 
Grünen-Landeschef Markus Tressel sagte dazu: „Das Ministerium läuft auch mit diesen Maßnahmen der Entwicklung hinterher. Seit vielen Wochen war anhand kontinuierlich steigender Zahlen absehbar, dass es konkreten Handlungsbedarf gibt. Forderungen und Ideen von Eltern, Gewerkschaften und auch von uns hat die Landesregierung geflissentlich ignoriert und damit mindestens vier bis acht wertvolle Wochen mit Salamitaktik weitgehend ungenutzt verstreichen lassen. Jetzt kommt die Maske ab Klasse 5 doch, nachdem noch vor einer Woche etwas ganz anderes propagiert wurde. Nach acht Monaten der Pandemie überlegt zudem jetzt auch das saarländische Bildungsministerium, dass es mehr Personal für mehr Raum in der Schule braucht! Die Idee, Teilzeitkräfte aufzustocken, ist erst Mal positiv. Allerdings hätte man das vor Beginn des neuen Schuljahres planen müssen und nicht in allerhöchster Not aus der Hüfte heraus.“
 
Die Grünen kritisieren auch die Kommunikationspolitik der Landesregierung. Lehrkräfte und Schüler erführen von neuen Plänen in der Regel aus den Nachrichten und über soziale Netzwerke. Tressel: „Die Sprunghaftigkeit und die fehlende Gesamtstrategie des Bildungsministerium machen den Beschäftigen, den Schulleitungen und auch Schüler*innen und Eltern zu schaffen. Heute so, morgen so, das kann in großen Strukturen nur schwer funktionieren. Jetzt wird offenbar, dass man nicht gut genug auf eine –bereits im Sommer durchaus absehbare- zweite Welle vorbereitet war.“