Bildungspolitik: Grüne sehen Machtkampf auf dem Rücken der Schüler:innen, Lehrkräfte und Eltern 7. Januar 2021 Tressel: Präsenzunterricht allenfalls bei Einhaltbarkeit von Abstandsregeln und mit neuen Bildungskonzepten – Grüne stellen 11 Forderungen für Bildungspolitik in der Corona-Pandemie und darüber hinaus Die Grünen haben die kurzfristige Ankündigung von Präsenzunterricht für die Abschlussklassen kritisiert. Das Vorgehen der Landesregierung sei erneut chaotisch und sorge für Unsicherheit. Noch kurz nach der Ministerpräsidentenrunde mit der Kanzlerin habe der saarländische Ministerpräsident Hans gesagt, es werde im Januar definitiv keinen Präsenzunterricht in den Schulen mehr geben während die Bildungsministerin nur einen Tag später diese Aussage revidiert und die Abschlussklassen zurück in die Schulen ruft. Offenbar gebe es in der Landesregierung einen Machtkampf, der für Verunsicherung bei Schüler:innen, Lehrkräften und auch Eltern sorge. Eine einheitliche Linie der Landesregierung nicht im Ansatz erkennbar. Zudem kritisieren die Grünen scharf, dass der Unterricht offenbar auf Basis des alten Musterhygieneplans stattfinden solle, ohne erforderlichen Mindestabstand. Grünen-Landeschef Markus Tressel sagte dazu: „Die Landesregierung sorgt wieder für völliges Chaos. Heute so, morgen anders. Scheinbar gibt es in dieser Landesregierung einen Machtkampf auf dem Rücken der Schüler:innen, Lehrkräfte und Eltern. So kann man die Betroffenen in einer großen Krise jedenfalls nicht mitnehmen und für Stabilität und Vertrauen sorgen. Die Halbwertszeiten von Aussagen der Bildungsministerin und auch des Ministerpräsidenten in der Bildungspolitik werden immer kürzer. Wieder einmal erfahren die Betroffenen abends aus den Medien von den Plänen, von einem berechenbaren und nachvollziehbaren Stufenplan auf der Basis von Inzidenzwerten gibt es weiter keine Spur. So bleibt die Bildungspolitik der Landesregierung sprunghaft, unberechenbar und auch ohne jeden Fortschritt in langen Monaten der Krise. Die unsägliche bildungspolitische Irrfahrt der Bildungsministerin geht ungebremst weiter.“ Eine Rückkehr zum Präsenzunterricht könne es unter den gegebenen Umständen allenfalls mit deutlichen Anpassungen im Hygiene- und auch im Personal- und Bildungskonzept insgesamt geben. Tressel: „Die Abschlussklassen im Lichte der aktuellen Pandemielage einfach ohne die Einhaltung von Mindestabständen in die Schulen zurückzuschicken ist verantwortungslos gegenüber den Schüler:innen und den Lehrkräften sowie deren Familien. Während Bund und Länder den Lockdown verschärfen, forciert die saarländische Landesregierung, dass hier wieder größere Gruppen in kleinen Klassenräumen zusammen kommen müssen. Wer will denn diese doppelten Standards da draußen noch erklären?“ Die Grünen fordern deshalb weiter eine verlässliche Strategie, die allen Beteiligten endlich größtmögliche Planbarkeit, Bildungsqualität und auch Sicherheit vor Ansteckung mit dem Corona-Virus bietet. Dazu haben sie einen 11-Punkte-Katalog vorgelegt, in dem sie unter anderem kleinere Klassen, 400 neue Lehrkräfte über den regulären Ersatzbedarf hinaus und einen Corona-Bildungsfonds fordern. Markus Tressel: „Die saarländische Bildungspolitik in der Krise ist völlig durcheinander und in Unordnung. Der Unmut bei den Betroffenen ist deshalb zu Recht riesengroß. Der Ministerpräsident sollte das jetzt endlich ordnen.“ Das 11-Punkte-Papier finden Sie hier: https://gruene-saar.de/wp-content/uploads/2021/01/bildungspapier_gruenesaar.pdf