SZ vom 15.01.2022
Der Lebacher Stadtwald ist in einem besorgniserregenden schlechten Zustand, das kann nach dem Bericht zum Forstwirtschaftsplan festgestellt werden.
Das Sterben der Forstplantagen aus nicht heimischen Nadelbäumen ist natürlich den geänderten klimatischen Bedingungen zuzuschreiben. Wie man aber mit den kranken Wäldern umgeht, hat mit einer auf Profit ausgerichteten Forstwirtschaft zu tun.
„Der „kranke Patient“ Wald benötigt Fürsorge und einen besonders schonen-den Umgang. Stattdessen wird mit harten Methoden klassischer Forstwirtschaft versucht noch den letzten Euro aus dem Waldökosystem herauszupressen. Wir brauchen auch dort eine deutliche „Waldwende“ für mehr Waldschutz und für mehr Arten- und Klimaschutz“, so Kiymet Göktas, Spitzenkandidatin der Grünen im Wahlkreis Saarlouis.
Wissenschaftlich erwiesen ist es, dass durch Kahlschläge die Verbreitung der Borkenkäfer nicht gestoppt werden kann, vielmehr wird durch solche überkomm-enden Praktiken klassischer Forstwirtschaft, das gesamte Waldökosystem inklusive der sensiblen Waldböden und der Landschaftswasserhaushalt nachhaltig geschädigt.
Die Argumente Borkenkäferbekämpfung und Verkehrssicherungspflicht eignen sich deshalb in keinster Weise, um die Praktiken im Stadtwald Lebach zu legitimieren. Diese Argumente sollen vielmehr den Waldbesucher Sand in die Augen streuen. Die forstlich unabhängige Waldwissenschaft kommt zu völlig anderen Beurteilungen und Empfehlungen, als die der forstlichen Berater.
„Ich hoffe, dass die Verantwortlichen für den Stadtwald Lebach zukünftig noch mehr auf die neuen Erkenntnisse der unabhängigen Forstwissenschaft hören und unser Wald, auch im Sinne der Erholungsleistung noch schonender behandelt wird“, so Erich Keller, Fraktionsvorsitzender der Grünen im Stadtrat Lebach.
Im Bild: Das Gegenmodell zum umwelt- und klimaschädlichen Kahlschlag: Naturnahe Behandlung von geschädigten Fichtenwäldern – Abgestorbene Bäume bleiben stehen und helfen dem neuen Wald
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