Anlässlich des Tags des Notrufs 112 am 11.2. kritisieren die Grünen die immer noch nicht erfolgte Einführung der Mobile Retter App, die im Falle einer Reanimation in der Nähe befindliche Ersthelfer alarmiert. „Bereits 2018 wurde sie angekündigt, 2019 sollte der Betrieb starten, aber bis heute ist das System nicht in Betrieb, es muss jetzt zügig eingeführt werden“, kritisiert Sören Bund-Becker, der auf Platz 2 der Landesliste von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN bei der Landtagswahl kandidiert. Nach seiner Ansicht ist der Rettungsdienst im Saarland in den meisten Bereichen gut aufgestellt, trotzdem könnte das System Leben retten. „Bei einer Reanimation, beispielsweise nach einem Herzinfarkt, zählt jede Sekunde. Die Fähigkeiten zehntausender ehrenamtlich engagierter Menschen im Saarland sollten wir nutzen.“
Dabei darf das System nach Ansicht der Grünen den regulären Rettungsdienst nur ergänzen, nicht aber ersetzten. „Ein mobiler Retter kann den entscheidenden Unterschied machen, aber weder Rettungswagen noch Notarzt ersetzen“, stellt Bund-Becker klar, die bisher geltenden Hilfsfristen sollen also nicht verändert werden, trotzdem wären die mobilen Rettern nach bisherigen Berechnungen häufig mehrere Minuten vor dem regulären Rettungsdienst vor Ort und könnten Hilfe leisten.
Zum Hintergrund:
Seit 1991 ist die Notrufnummer 112 als europaweite Notrufnummer festgeschrieben, seit 2009 soll am 11.2. als Europäischer Tag des Notrufs auf diese Notrufnummer aufmerksam gemacht werden, unter der es europaweit Hilfe in Notfällen gibt.
Die Mobile Retter App sollte im Saarland bereits 2019 in Betrieb gehen, dabei können sich fachkundige Personen registrieren und werden benachrichtigt, wenn ein medizinischer Notfall in ihrer Nähe gemeldet wird bei der eine Reanimation erforderlich ist. Auf Grund der Nähe zum Notfallort sind diese häufig früher als der Rettungsdienst vor Ort und können mit der Reanimation beginnen, gerade bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand kommt es auf jede Sekunde an.

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