„Die jüngsten Entwicklungen rund um das Ford-Werk in Saarlouis zeigen, wie wichtig es für die Region ist, flexibel auf wirtschaftliche Entwicklungen und den Strukturwandel reagieren zu können“, so Volker Morbe, stellv. Landesvorsitzender und Bildungsexperte der Grünen. Nach Auffassung der Saargrünen müsse in der jetzigen Situation das Thema berufliche Bildung im Land verstärkt angegangenen werden. „Denn gerade die berufliche Aus- und Weiterbildung spielt bei der Bewältigung des Strukturwandels langfristig eine wesentliche Rolle“, so Morbe. Weiter führt er aus: „Während die Landesregierung überhastet und planlos ihren Fokus auf die Rückkehr zu G9 an den Gymnasien legt, verliert sie die beruflichen Schulen, ebenso wie die Gemeinschaftsschulen, zunehmend aus dem Blick. Damit verspielt die Landesregierung wesentliche Potenziale zur Sicherstellung gut ausgebildeter Fachkräfte und damit zur Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit saarländischer Unternehmen. Hier müssen wir zukünftig ansetzen.“ Dazu sei es dringend notwendig, das System der beruflichen Schulen und seine Potenziale sowohl für Schüler*innen, Eltern und Lehrkräfte öffentlich präsenter zu machen. Denn gerade die beruflichen Schulen böten durch zahlreiche Zweige vielen jungen Leuten die Chance, einen höheren Schulabschluss nachzuholen oder sich beruflich weiter zu qualifizieren. Damit schöpften sie Begabungsreserven aus, die den Wirtschaftsstandort stärken. Darüber hinaus müssten die Potenziale an der Universität des Saarlandes und den Hochschulen besser genutzt werden, um breiter für das Lehramt an beruflichen Schulen auszubilden und somit die Personalsituation an beruflichen Schulen zu verbessern.
Die Landesvorsitzende Uta Sullenberger bemängelt, dass die Landesregierung es bisher versäumt habe, auch die digitale Transformation gerade an beruflichen Schulen voranzutreiben und nachhaltig eine verlässliche Finanzierung der digitalen Ausstattung und Infrastruktur sowie der Qualifizierung der Lehrkräfte dort sicherzustellen. Sie fordert die Landesregierung auf, sich von ihrem planlosen Aktionismus zu verabschieden und alle am System Beteiligten in einem von Zielen geleiteten Prozess mit einzubeziehen.
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