Das Saarland bewegt sich zu wenig. Fehlende Bewegungskonzepte und -förderung der Landesregierung sind Teil des Problems. Um dieser Situation entgegenzuwirken, fordern die Grünen im Saarland von der Landesregierung einen Bewegungsgipfel. Ziel des Gipfels soll die Vernetzung von Bildungseinrichtungen, Sportvereinen, Kommunen und Verbänden sowie die Förderung und Unterstützung bei der Aus- und Fortbildung von ehrenamtlichen Übungsleiter:innen und Trainer:innen sein.
„Menschen im Saarland fehlt es an Bewegung. Das zeigte Ende letzten Jahres eine Forsa-Umfrage im Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK)“, so die Landesvorsitzende der Saargrünen Uta Sullenberger. „Besonders alarmierend sind die Zahlen des Präventionsradars der DAK. Zwei Drittel aller Schulkinder und Jugendlichen deutschlandweit leiden unter Bewegungsarmut. Oftmals betrifft die Bewegungsarmut vor allem sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche, weil ihren Erziehungsberechtigten die finanziellen und/oder zeitlichen Ressourcen fehlen. Die Folgekosten aufgrund fehlender Bewegung für den Gesundheitsbereich sind enorm.“
Der Sprecher der Grünen Landesarbeitsgemeinschaft Sport Johannes Falk ergänzt: „Um der Bewegungsarmut entgegenzuwirken fehlt der saarländischen Landesregierung nach wie vor ein sportlicher Kompass. Es fehlt an konkreten Maßnahmen zur gezielten Vernetzung von Bildungseinrichtungen, Kommunen, Schulen und Verbänden.“
„Der Sportentwicklungsbericht vom Bundesinstitut für Sportwissenschaft, der Deutschen Sporthochschule Köln sowie dem DOSB stellte bereits 2022 fest, dass die Bindung und Gewinnung von Übungsleiter:innen und Trainer:innen sowie von Kampf- und Schiedsrichter:innen für Sportvereine im Saarland zunehmend schwieriger wird“, so Falk.
Daher fordern die Saargrünen von der Landesregierung die Einberufung eines Bewegungsgipfels, um dem zunehmenden Bewegungsmangel auf allen Ebenen entschlossen entgegenzutreten.
Als wesentliche Inhalte eines solchen Gipfels fordern sie:
- Förderung in Aus- und Fortbildung von ehrenamtlichen Funktionsträger:innen, Übungsleiter:innen, Trainer:innen, Freiwilligendienstler:innen
- Schaffung von Schnittstellen zwischen Vereinen, Schulen, Kommunenund Verbänden müssen landesweit einheitlich und auf kommunaler Ebene koordiniert werden.
- Förderung von Projekten zur Schaffung reizvoller und öffentlicher Bewegungsräume(z.B. Ausbau Radinfrastruktur, Sport- und Freizeitanlagen, Parks).
- Erhebung von Daten zu Bewegungsverhalten für das Saarland, aus denen eine zielgerichtete Strategie gegen Bewegungsmangel abgeleitet werden kann.
„Die vielseitigen Potenziale des Sports sind hinlänglich bekannt und unbestritten. Damit diese sich in Zukunft im Saarland entfalten können, bedarf es einer strukturierten und politischen Begleitung. Wir fordern die Landesregierung auf, sich diesem Prozess endlich anzunehmen und hoffen auf ein bewegungsreiches Frühlingserwachen“, so Johannes Falk von den Saar-Grünen abschließend.
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