Im Saarland gibt es eine sehr lebendige Musikszene: das Staatsorchester, die Deutsche Radiophilharmonie, das Landes-Jugend-Symphonie-Orchester, diverse Ensembles der Musikhochschule, Ensembles der Saar-Uni, mehrere Kreissymphonie-Orchester, Big-Bands, hochkarätige Chöre sowie eine vielfältige Jazz-, Pop- und Rock-Szene. Was es jedoch nicht gibt, was schon seit Jahren fehlt, ist ein hochwertiger Konzertsaal, ein Musikzentrum, das allen Musikinstitutionen des Landes sowohl für Konzerte als auch zum Proben zur Verfügung steht.
Die Kongresshalle ist dafür nicht geeignet, da sie modernen akustischen Ansprüchen nicht genügt. Außerdem ist das Nutzungskonzept der CCS (Events, Kongresse und Veranstaltungen unterschiedlichster Art) mit der Nutzung im Sinne eines Musikzentrums nicht vereinbar. „Es ist höchste Zeit, die schon lange im Raum stehende Idee eines Musikzentrums mit zeitgemäßem Konzertsaal endlich um zu setzen.“ sagt Harald Rech, Sprecher der LAG Kultur der Saar-Grünen.
Was im Saarland ebenso fehlt, das ist ein institutioneller Rahmen, innerhalb dessen die Musik-Kultur langfristig und nachhaltig gefördert werden kann. Darum setzen sich die saarländischen Grünen für die Gründung einer gemeinnützigen Musikstiftung ein, deren Zweck es u.a. wäre, ein solches Musikzentrum zum Wohle der saarländischen Musikszene zu betreiben. Eine solche Stiftung würde sich aus eigenen Mitteln, Zuschüssen und Spenden sowie aus Zuwendungen des Landes finanzieren. „Darüber hinaus könnte unter dem Dach einer solchen Stiftung auch die zuweilen eher willkürlich wirkende Förderung von Projekten und Festivals (Musikfestspiele Saar, Jazz-Festival) angesiedelt sein, und in Zukunft nachhaltiger gestaltet werden. Mit dem aktuellen Förderkonzept der Landesregierung hingegen werden kurze aber teure Strohfeuer entzündet, statt wirkliche Leuchttürme zu bauen.“ meint Harald Rech.
In diesem Zusammenhang sollte auch über die Zukunft der HfM, die sich in einem desolaten baulichen Zustand befindet, neu nachgedacht werden. Die saarländischen Grünen sprechen sich dafür aus, dass das Land Musikhochschule und Musikzentrum zusammen denkt und plant.
„Ein gemeinsamer Standort in Saarbrücken könnte nicht nur Synergien, sondern mehr Variabilität und eine größere Attraktivität schaffen. Da beide Projekte überfällig sind, ließen sich durch eine gemeinsame Realisierung Kosten sowohl beim Bau als auch im Betrieb einsparen. Vor allem aber wäre ein solches Vorgehen für den Musik-Standort Saarbrücken und das saarländische Kulturangebot ein erheblicher Gewinn.“ erklärt der kulturpolitische Sprecher der Grünen Stadtratsfraktion in Saarbrücken, Thomas Brass.

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