Angesichts der Befragung von Plan International, wonach jeder dritte junge Mann in Deutschland Gewalt gegenüber Frauen „akzeptabel“ findet, fordern die Grüne die Landesregierung auf, Maßnahmen zur Bekämpfung von Gewalt zu entwickeln.
Dazu der Landesvorsitzende der Grünen, Volker Morbe: „Die Befragung offenbart ein verheerendes Bild über die Ansichten vieler junger Männer zu geschlechtsspezifischer Gewalt. Auch die Debatte rund um die Band Rammstein, bei der zahlreiche Frauen Vorwürfe gegen die Band geäußert hatten, zeigt, wie sehr sich patriarchalische Vorstellungen in unserer Gesellschaft halten. Während die Unschuldsvermutung für mutmaßliche Täter immer wieder betont wird, werden die Betroffenen diffamiert und angegriffen. Wenn jedoch kaum Taten angezeigt werden und die allerwenigsten Täter verurteilt werden, können wir uns nicht auf der Unschuldsvermutung ausruhen.“
Die Grünen im Saarland fordern einen umfassenden Aktionsplan und eine zügige Umsetzung der Istanbulkonvention.
„Die Istanbulkonvention soll durch eine Koordinationsstelle nun endlich umgesetzt werden. Doch daneben braucht es auch Bildung und Erziehung auf allen Ebenen. Gewalt fängt schon da an, wo Frauen gestalkt oder genötigt werden. Es braucht zudem eine bessere Sensibilisierung der Polizei und von Richter:innen. Auch müssen sich Medien ihrer Verantwortung gerecht werden und sich zu sexueller Gewalt fortbilden, bevor sie unreflektiert frauenfeindliche Mythen verbreiten. Wenn wir in eine Gesellschaft ohne Gewalt leben wollen, müssen wir Strukturen schaffen, in denen Betroffene dazu ermutigt werden, über Vorfälle zu sprechen. Dazu braucht es auch gezielte Maßnahmen gegen die Ursachen. Die Verantwortung liegt nicht bei den Frauen, sondern bei der Gesellschaft als Ganzes,“ so Morbe abschließend.
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