Die Abwasserentsorgung den Erfordernissen des Klimawandels anpassen

Die kommunalen Abwasserkanäle im Saarland sind in einem schlechteren Zustand als im Rest der Bundesrepublik. Das ist seit langem bekannt. Abwasserbetriebe und EVS schieben einen Sanierungsstau in Höhe von geschätzt 4 Milliarden Euro vor sich her. Dabei müssen Kanäle, Regenüberläufe und Kläranlagen dringend an die Erfordernisse des Klimawandels angepasst werden.

Dazu Jeanne Dillschneider, Vorsitzende der Saargrünen: „Bereits vor 10 Jahren hat die saarländische Landesregierung angekündigt, einen Eigenkontrollverordnung Kanal zu erlassen, um das Fremdwasser aus Drainagen, Quellen, Quellbächen und versiegelten Flächen zu reduzieren. Denn die Einleitung solcher Wässer in den Kanal ist eine unzulässige Verdünnung von Abwasser, verschlechtert die Reinigungsleistung der Kläranlagen und führt zu einer Entwässerung der Landschaft. Hier ist dringender Handlungsbedarf geboten.“

„Durch die Dürren der letzten fünf Jahre hat sich die Situation deutlich verschärft. Viele Quellen und Bäche sind derzeit ausgetrocknet und die Reinigungsleistung kleiner Kläranlagen im ländlichen Raum reicht nicht aus, um bei Wiedereinleitung des schlecht gereinigten Wassers aus den Kläranlagen die Gewässerlebensgemeinschaften in den Bächen vor den Wirkungen des Ablaufs zu schützen. Besonders die Lebensgemeinschaften der Fische sind von diesem Problem betroffen“, kritisiert Dillschneider.

Der Landesvorsitzende Volker Morbe ergänzt: „Es ist deshalb völlig unverständlich, warum die Landesregierung noch kein Sanierungsprogramm für die Kommunalnetze aufgelegt hat und von den Kommunen keine Zeitpläne zur Sanierung ihrer Kanalnetze einfordert. Wir fordern die Landesregierung auf, in der Abwasserwirtschaft zusammen mit den Kommunen und dem EVS endlich ihre Hausaufgaben zu erledigen und die Eigenkontrollverordnung Kanal auf den Weg zu bringen“, so Morbe.