Saar-Grünen kritisieren schleppenden Sozialwohnungsbau im Saarland

Das Saarland ist mit 13.000 fehlenden Sozialwohnungen laut einer Studie bundesweit Schlusslicht. Die Saar-Grünen sehen dafür viele Probleme, bieten aber auch Lösungsansätze an.

Hierzu der Generalsekretär Hanko Zachow: „Dass die Landesregierung innerhalb von vier Jahren 5000 Sozialwohnungen bauen will, ist auch mit dem angekündigten Wohnraumförderungsgesetz kaum vorstellbar. So wurden 2023 nur 70 Sozialwohnungen gebaut. Das ist gerade für eine sozialdemokratische Regierung äußerst beschämend. Dabei ist besonders das Saarland von Armut und dem demografischen Wandel betroffen, was einen sozialen und dynamischen Wohnungsmarkt notwendig macht. Leider blieb der Entwurf des Landesentwicklungsplans hier hinter seinem Anspruch, Antworten auf die demographischen Herausforderungen zu geben, zurück. Sozialer Wohnungsbau darf nicht, wie früher randörtlich geplant werden, sondern muss dahin, wo die Grundfunktionen zu Fuß erreichbar sind. Für die Entwicklung von Projekten des Sozialen Wohnungsbaus in den Gemeindezentren sollten den Kommunen von der Landesregierung Fördermittel für Erwerb und Neuentwicklung auf städtebaulichen Problemflächen gewährt werden.“

„Das Saarland hat einen hohen Anteil von nicht barrierefreien Einfamilienhäusern. In einer alternden Gesellschaft ist es sinnvoll, im Rahmen von Sanierungen eine zusätzliche barrierefreie Wohneinheit zu schaffen. Das ist aber in vielen Wohngebieten verboten. Kommunen sind dazu aufgefordert, über die Lockerung dieser Verbote angehen. Dadurch könnten auch mehr Sozialwohnugen für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen entstehen.“

Nicht nur eine Änderung des LEPs würde den Bau von Sozialwohnungen ermöglichen, auch langfristige, ökologische Modelle müssen erarbeitet werden.
„Um in so kurzer Zeit einen drastischen Anstieg der Sozialwohnungen zu erreichen, muss mit existierenden Grundlagen gearbeitet werden. Deshalb muss die Landesregierung schnellstmöglich handeln und mit den bestehenden gemeinnützigen Gesellschaften in einen Dialog treten, um zum Beispiel als Anteilseigner aktiv zu werden. Langfristig könnte sich die Landesregierung an dem Beispiel „Nassauische Heimstätte“ in Hessen orientieren. Hier kam die Landesregierung unter grüner Beteiligung ihrer Aufgabe als Sozialwohnungsträger nach. Im größten Wohnungsunternehmen Hessens wird damit sozialer Wohnungsraum gesichert, der bis 2050 soll der gesamte Bestand klimaneutral werden. Daran sollte sich die saarländische Landesregierung ein Vorbild für sozial verträgliches und klimafreundliches Wohnen nehmen“, so abschließend Zachow.