Startchancen-Programm transparent umsetzen – und alle Schulen massiv unterstützen!

Als derzeitige Präsidentin der Kultusministerkonferenz hat Christine Streichert-Clivot gemeinsam mit der Bundesbildungsministerin in Berlin das von Bund und Ländern getragene Startchancenprogramm für Schulen auf den Weg gebracht. Im Saarland hat die Ministerin gleichzeitig gemeinsam mit ihrem Vorgänger den stärksten Rückgang aller Bundesländer bei den Schülerleistungen mit katastrophalen Folgen für die Betroffenen ebenso wie für Gesellschaft und Wirtschaft zu verantworten. In keinem anderen Land ist die Schulqualität in den letzten Jahren derart drastisch gesunken. Nicht nur an den Startchancen-Schulen, sondern an allen Schulen steht die Bildungspolitik im Saarland vor riesigen Herausforderungen!

Der Landesvorsitzende Volker Morbe: „Wir Grüne begrüßen, dass das Startchancen-Programm für Schulen jetzt endlich umgesetzt wird. Erstmals sollen im Rahmen eines Bund-Länder-Programms Kinder aus bildungsfernen Familien ganz gezielt gefördert werden, indem das Programm schulische Fördermaßnahmen auf sozial benachteiligte Kinder konzentriert. Im Saarland sollen 12 Millionen Euro jährlich über zehn Jahre an 50 ausgewählte Schulen mit jeweils einer hohen Anzahl sozial benachteiligter Schüler*innen fließen. Von überragender Bedeutung wird sein, dass bei der Auswahl dieser Schulen Transparenz hergestellt wird. Während viele Bundesländer bereits Sozialindices für ihre Schulen erarbeitet haben, ist von Vergleichbarem im Saarland nichts bekannt. Hier werden die Zuweisung von Lehrkräften- und Unterrichtsstunden bisher scheinbar nach dem Gießkannenprinzip vorgenommen.“

Neben der Auswahl der Startchancen-Schulen besteht im Saarland laut Morbe weiterer enormer Handlungsbedarf, weil die Schulqualität und die Unterrichtsbedingungen und Fördermöglichkeiten auch an den 90% der saarländischen Schulen grundlegend verbessert werden müssen, die nicht Startchancen-Schulen werden.

Volker Morbe: „Bisher hat die Bildungsministerin weder die Schulen noch die Öffentlichkeit über den dramatischen Leistungseinbruch der saarländischen Schüler*innen informiert. Auch hat sie keinerlei adäquaten Maßnahmen ergriffen.

Für die Startchancen-Schulen muss sie nun laut dem Programm Evaluationen und Diagnose- und Förderprogramme einführen. In diesem Zuge sollte sie ein transparentes und leistungsfähiges Bildungsmonitoring zur Unterstützung nicht nur der Startchancen-Schulen, sondern aller Schulen einführen!

Andere Bundesländer wie Hamburg fahren mit einem solchen landesweiten diagnosebasierten Fördersystem schon in den letzten Jahren große Erfolge bei der Steigerung der Schulqualität ein – Hamburg gehört jetzt der Spitzengruppe der Bundesländer mit den besten Schülerleistungen an.“

Volker Morbe abschließend: „Frau Streichert-Clivot, werden Sie sich endlich Ihrer großen Verantwortung bewusst und geben Sie Ihre Ideologie und Ihr Nichtstun gegen den Leistungsverfall in saarländischen Schulen auf. Um aktiv dagegen zu steuern, müssen Sie allerdings für ein Umdenken im Bildungsministerium sorgen und nicht nur für die Startchancen-Schulen echte Bildungsmonitoring-Experten engagieren.“