Grüne deuten Aussagen des WVO als Offenbarungseid über Missplanungen in der Wasserversorgung im Saarland

Zu der Pressemitteilung der Wasserversorgung Ostsaar GmbH (WVO) über eine mögliche Renaturierung des Königsbruchs-Moors, in der kritisiert wurde, dass eine Wiedervernässung „mit der gleichzeitigen Reduzierung der Wassergewinnung“ deutliche Auswirkungen auf die Trinkwasserversorgung in weiten Teilen des Saarlandes hätte, reagieren die Grünen Saarland mit Unverständnis.

Dazu Volker Morbe, Landesvorsitzender: „Die Warnungen des WVO vor einer möglichen Unterversorgung der Bevölkerung mit Trinkwasser bei einer Wiedervernässung des Königsbruchs sind als Eingeständnis von jahrelanger Fehlplanung und Misswirtschaft in der saarländischen Wasserversorgung zu deuten. Es liest sich wie ein Offenbarungseid.“

Denn immer noch liegen keine aktuellen Zahlen über die Grundwasserneubildung im Saarland vor, obwohl diese vom damaligen Umweltminister Jost bereits für 2020 versprochen waren. Genauso bleibt die jetzige Umweltministerin Berg das Wasserversorgungskonzept Saarland 2040, es war für April 24 angekündigt, schuldig.

1996 steht für den Königsbruch eine Obergrenze der Förderung von 1,5 Mio m³ bei 230 oder gar 280 l Grundwasser Neubildung pro m² im Jahr, wohingegen Rheinland-Pfalz in Waldmohr mit 115 l und sinkendem Grundwasserspiegel rechnet.

„Dass die alten Zahlen offensichtlich unbrauchbar sind, wird durch die getätigten Aussagen deutlich. Nun langsam stürzt das Kartenhaus der Landesregierung ein und die WVO hat ein besonders großes Problem: Sie hat sich kein Trinkwasser aus der Talsperre in Nonnweiler gesichert. Es liegt nahe, dass das der Grund des Schweigens über die tatsächliche Datenlage ist“, kritisiert Morbe.

Morbe abschließend: „Verwunderlich ist, dass nun die WVO politische Positionen zur Gesamtwasserversorgung im Saarland äußert, was eigentlich Aufgabe des Umweltministeriums wäre. Noch verwunderlicher ist es, dass mit Argumenten, die aus der eigenen Planlosigkeit heraus resultieren, die kritisiert werden, die mit einer Wiedervernässung der größten Moorlandschaft im Saarland eine berechtigte Forderung stellen, nämlich die Grünen. Andere Projekte, die erheblichen Einfluss auf die Grundwasserentnahme bzw. Grundwasserneubildung haben, blendet der WVO dabei genauso aus wie die Auswirkungen des Grubenwasseranstiegs auf die zukünftige Wasserversorgung.“