Preiserhöhung Deutschlandticket: Saargrüne fordern dafür besseren ÖPNV 23. September 202425. September 2024 Angesichts der angekündigten Preiserhöhung für das Deutschlandticket fordern die Saargrünen eine stärkere Unterstützung durch das Land, um die finanzielle Belastung für die Bürger:innen zu minimieren und die Attraktivität des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) zu erhalten. Die Grünen im Saarland setzen sich deshalb dafür ein, dass die Landesregierung die Preissteigerung durch gezielte Subventionen abfedert. „Das gilt insbesondere für die bereits subventionierten Deutschlandtickets für Schüler:innen und Auszubildende. Auch bei Jobtickets besteht die Hoffnung, dass sich die Preiserhöhung nicht einseitig auf Kosten der Karteninhaber durchschlägt“, erklärt Hanko Zachow, Generalsekretär der Saargrünen. Langfristig streben die Grünen Saarland die Einführung eines Mobilitätspasses an, der die Umlagefinanzierung des ÖPNV nach dem bewährten Vorbild Baden-Württembergs sicherstellen soll. Ein solcher Mobilitätspass würde eine gerechte Verteilung der Kosten auf alle Nutzer:innen gewährleisten und gleichzeitig die finanzielle Grundlage für einen starken und zukunftsfähigen ÖPNV schaffen. „Eine finanzielle Unterstützung seitens des Landes ist unerlässlich, um den Zugang zum Deutschlandticket für alle Bevölkerungsgruppen zu gewährleisten und die Nutzung des ÖPNV als umweltfreundliche Alternative zu fördern. Bereits in unserem Landtagswahlprogramm forderten wir die Einführung eines 365-Euro-Tickets für alle Saarländer:innen. Dieses Ticketmodell, das bereits in anderen Regionen erfolgreich umgesetzt wurde, ermöglicht es den Bürger:innen, ein ganzes Jahr lang für nur einen Euro pro Tag den ÖPNV zu nutzen. Es bietet nicht nur eine erhebliche Kostenersparnis, sondern setzt auch einen Anreiz für den Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel“, erklärt Jose Ignacio Rodriguez Maicas, Sprecher der LAG-Verkehr der Saargrünen. Aus Sicht von Zachow muss die nun vereinbarte Erhöhung des Preises für das Deutschlandticket aber auch mit einer Verbesserung des Angebotes einhergehen: „Von der Verkehrsministerkonferenz erwarten wir Impulse für notwendige Anpassungen der Tarifbestimmungen zwischen den Bundesländern bzw. Verkehrsverbünden beispielsweise, bei der Mitnahme von Fahrrädern oder Haustieren“, ergänzt Hanko Zachow. „Von der saarländischen Landesregierung fordern wir Transparenz bei der Verwendung der Regionalisierungsmittel des Bundes“, so Zachow weiter. Mit diesen könnten zusätzliche Nahverkehrszüge auf die Schiene gebracht werden. Auch Plus- und Expressbusse parallel zu stillgelegten Bahnstrecken können damit bestellt werden. „Das Angebot im Landesbusnetz hat sich zwar verbessert“, so Zachow, der Effekt der zusätzlichen Mittel müsse hier aber deutlicher sein. „Die Verkehrswende ist ein zentraler Baustein für den Klimaschutz. Wir müssen jetzt handeln, um den ÖPNV zu stärken und allen Menschen im Saarland eine bezahlbare und nachhaltige Mobilität zu ermöglichen. Wir stehen für eine zukunftsorientierte Verkehrspolitik, die soziale Gerechtigkeit und ökologische Verantwortung vereint“, betont Rodriguez Maicas abschließend. Als finanzschwaches Bundesland müsse das Saarland die zur Verfügung stehenden Mittel des Bundes und der EU effektiver nutzen, um den Bürger:innen ein attraktives Mobilitätsangebot zu bieten. Wiederholt kritisierten die Saargrünen die schleppende Bearbeitung der Machbarkeitsstudien zur Reaktivierung von Bahnstrecken im Saarland, die Voraussetzung für die Beantragung von Bundesfördermitteln ist. Auch fehlen Initiativen für eine grenzüberschreitende Reaktivierung von Bist- und Niedtalbahn, die mit Mitteln aus dem EU-Programm „Missing Links“ gefördert werden könnten.