Saargrüne sprechen sich gegen individuelle Handynutzung von Schüler:innen an Grundschulen aus

Nachdem Luxemburg ein Handyverbot an Grundschulen durchgesetzt hat, wird nun auch im Saarland darüber diskutiert, ein solches nach dem Vorbild Luxemburgs einzuführen.

Dazu äußert sich der Landesvorsitzende der Grünen im Saarland, Volker Morbe, selbst Schulleiter einer Grundschule, wie folgt:

„Das mobile Telefon ist mittlerweile ein fester Bestandteil unser aller Leben. Gerade Schülerinnen und Schüler nutzen mobile Telefone dauerhaft und intensiv, auch in der Schule, was zu Störungen des Unterrichts und zu Einschränkungen im sozialen Miteinander im schulischen Umfeld führen kann. Bereits Grundschulkinder besitzen oft ein eigenes Mobiltelefon. Das ist die gesellschaftliche Realität, mit der wir uns auseinanderzusetzen haben. Eltern von Grundschüler:innen, die ihrem Kind ein Handy anschaffen und es ihm mitgeben, argumentieren meist mit einem gestiegenen Sicherheitsbedürfnis. Ihre Kinder sollten dauerhaft erreichbar sein und andere erreichen können. Diese Argumentation ist nachvollziehbar, für schulische Veranstaltungen im und außerhalb des Schulgebäudes gilt sie allerdings nicht. Der Aufenthalt sowohl im Schulhaus als auch bei Schulveranstaltungen außerhalb des Schulhauses sollte davon geprägt sein, dass Schülerinnen und Schüler ungestört von individueller digitaler Kommunikation arbeiten und lernen können.“

„Die angemessene Nutzung von digitalen Medien wird in der Grundschule mithilfe der dort im Rahmen des Digitalpakts angeschafften mobilen Endgeräte, unterstützt und beaufsichtigt durch die Lehrkraft, durchgeführt. Unterrichtsformate, wie Internet-ABC, sind dabei zielführend. Das eigene Mobiltelefon ist dafür nicht notwendig“, so Morbe.

„Aus diesem Grund sprechen wir Saargrüne uns für ein individuelles Nutzungsverbot von Mobiltelefonen sowie von sogenannten Smartwatches durch Schülerinnen und Schüler in der Grundschule aus, das sowohl für die Unterrichtszeit als auch für die Pausenzeiten und die Betreuungszeiten gelten soll. Wir sprechen uns allerdings nicht dafür aus, zu verbieten, ein Smartphone in der Schultasche mitzunehmen, solange es während der Schulzeit ausgeschaltet ist und nicht verwendet wird. Damit kann dem Sicherheits- und Kommunikationsbedürfnis auf dem Schulweg Genüge getan werden“, so Morbe weiter.
Viele Grundschulen haben bereits derartige Regelungen getroffen. Damit dies aber an allen saarländischen Grundschulen einheitlich gehandhabt wird, ist ein entsprechender Erlass vom Ministerium für Bildung und Kultur wünschenswert.