Saargrüne zu Schlachthof in Perl: Frau Berg muss im Sinne des Tierwohls und der Landwirt:innen dringend handeln

Seit der Schließung des Zweibrücker Schlachthofes im vergangenen Jahr sind die saarländischen Landwirt:innen zur Schlachtung ihrer Tiere auf den neuen Schlachthof in Perl-Besch angewiesen. Wie nun bekannt wurde, wird ein lange schwelender Streit zwischen dem Landesamt für Verbraucherschutz und dem Schlachthofbetreiber in Perl bereits vor dem Verwaltungsgericht ausgetragen. Aus Sicht der Saargrünen ist das Vorgehen von Verbraucherschutzministerin Berg, die sich offenbar noch nicht einmal gesprächsbereit zeigte, nicht nachvollziehbar. Jetzt ist ein Gesprächstermin für den heutigen 8. Oktober mit Verbraucherschutz-Staatssekretär Sebastian Thul anberaumt.

„Wir fordern von Verbraucherschutzministerin Berg, dass sie im Sinne des Tier- und Verbraucherschutzes handelt und sich persönlich der Problematik zwischen dem von ihr verwalteten Landesamt sowie dem Schlachthofbetreiber in Perl annimmt. Die Saar-Landwirt:innen sind aufgrund der hier vorrangigen extensiven Landwirtschaft bzw. aufgrund des hohen Anteils an Grünland und Wiesen auf Viehhaltung angewiesen. Im Sinne des Tierwohls ist es unabdingbar, dass diese auch betriebsnah geschlachtet werden können. Die regionale Vermarktung zahlreicher Fleischsorten wird dadurch weiter erschwert“, fasst Jeanne Dillschneider, Landesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen Saar, zusammen.

Die Schließung des Zweibrücker Schlachthofes hat viele Saar-Landwirt:innen, insbesondere im südöstlichen Landesteil, ohnehin schon vor große Herausforderungen gestellt. Die anfängliche Ratlosigkeit konnte mittels von den Landwirt:innen organisierten Sammeltransporten nach Perl mittlerweile überwunden werden. Zwar lassen sich die Transportkosten so geringer halten, dennoch bleibt der lange Anfahrtsweg von teils über einer Stunde.

„Das Land ist nun gefordert, den saarländischen Landwirt:innen nicht noch weitere Steine in den Weg zu legen und eine pragmatische, gleichwohl am Tierwohl orientierte Lösung im Konflikt zwischen dem Landesamt und dem Schlachthofbetreiber herbeizuführen. Schafft es Berg nicht, den Konflikt zu lösen, geht dies zulasten der Tiere sowie der Landwirtschaft im Saarland“, so Volker Morbe, ebenfalls Landesvorsitzender der Grünen im Saarland, abschließend.