Welttierschutztag 2024: Saargrüne fordern besseren Wildtierschutz und eine Entlastung der Tierheime

Anlässlich des heutigen Welttierschutztages ziehen die Grünen im Saarland eine Bilanz zu den positiven Entwicklungen, aber auch zu den Desideraten in diesem Bereich.

Jeanne Dillschneider, Landesvorsitzende von Bündnis 90/DIE GRÜNEN Saar, dazu: „Wir begrüßen es sehr, dass der Landestierschutzbeauftragte Dr. Arnold Ludes auf unsere Anregung hin einen Runden Tisch auf Landesebene eingerichtet hat, der zu einer besseren Vernetzung der am Tierschutz interessierten Initiativen, Verbände, Behörden und Parteien beiträgt. Positiv bewerten wir auch die vom Landestierschutzbeauftragten angestrebte Einrichtung von kommunalen Tierschutzbeauftragten, womit ein starkes Signal für mehr Tierwohl im Bereich der Kommunen gesetzt wird.“

„Diese Tierschutzbeauftragten sollen auf kommunaler Ebene engagierte Anlaufstelle für Bürger:innen bei Fragen zur Tierhaltung und zum Umgang mit Tieren sowie Ansprechpartner:innen für im Tierschutz engagierte Einwohner:innen und ansässige Tierschutzorganisationen sein. Ferner sollen sie zur Vernetzung beitragen, einerseits mit im Tierschutz relevanten Organisationen, andererseits mit der Stadtverwaltung in Fragen des Tierschutzes auf örtlicher Ebene“, ergänzt die Landesvorsitzende.

„Trotz dieser positiven Entwicklungen ist der Tierschutz im Saarland weiterhin ausbaufähig. Dringenden Verbesserungsbedarf sehen wir beispielsweise bei Rückschnitt- und Rodungsaktivitäten in öffentlichen Parks, an Bahnanlagen und auch von Privatpersonen, die oft ohne Rücksicht auf die Brut- und Setzzeiten von Vögeln und Nagern, wie zum Beispiel Eichhörnchen, sowie ohne Beachtung der gesetzlichen Vorgaben vorgenommen werden. Gleichzeitig halten wir es für wichtig, Tierschutz auch verstärkt in die Umweltpädagogik mit aufzunehmen. Häufig werden Jungtiere mitgenommen, gerade bei Hasen und Kaninchen, oder es werden Rehe gestört und gestreichelt. Hier bieten die Verbände NABU und BUND etliche Projekte zur Aufklärung und Sensibilisierung an, auch für Schulen oder auch schon für Kitas“, erläutert Volker Morbe, ebenfalls Landesvorsitzender der Saargrünen.

„Ferner müssen wir immer wieder feststellen, dass die Aufnahmekapazitäten für Tiere in den saarländischen Tierheimen nicht ausreichend sind. Dass die Vermittlungszahlen von Tieren an Privatpersonen sinken, liegt vor allem an den immens gestiegenen Tierarztkosten. Aus diesem Grund fordern wir die abermalige Anpassung der Konsortialverträge an die enorm gestiegenen Kosten der Tierheime. Die Lage der Tierheime bleibt weiterhin sehr angespannt. Einzig der Vorschlag des Bundesrates, eine Kennzeichnungspflicht für Hunde und Katzen einzuführen, könnte eine gewisse Entlastung für die Einrichtungen darstellen, da eine Rückführung von Fundtieren an ihre Halter:innen so zukünftig schneller vonstattengehen kann“, fügt Morbe hinzu.