Saar-Grüne fordern Erhalt der Bliesgau-Molkerei und Stärkung der regionalen Wertschöpfung

Vor kurzem wurde die Nachricht von der Insolvenz der Bliesgau-Molkerei publik.

Dazu Jeanne Dillschneider, Landesvorsitzende von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Saar und Bundestagsspitzenkandidatin: „Mit großer Besorgnis haben wir erfahren, dass die einzige Molkerei im Saarland vor einer ungewissen Zukunft steht. Diese Nachricht ist ein alarmierendes Signal für die regionale Wirtschaft, den ökologischen Landbau und die Verbraucher:innen, die auf hochwertige, regionale Produkte setzen.“

Nachhaltige Perspektiven und regionale Verarbeitungsstrukturen entwickeln
„Die Bliesgau-Molkerei leistet seit knapp 20 Jahren einen wichtigen Beitrag für die Bio-Landwirtschaft und die regionale Verarbeitung von Lebensmitteln. Ihr Erhalt ist für die zehn Mitarbeitenden und die Milchviehbetriebe essenziell. Die Insolvenz ist ein Weckruf, um die Rahmenbedingungen für regionale und nachhaltige Betriebe zu verbessern. Wir fordern die Landesregierung auf, alle Möglichkeiten zu prüfen, um die Bliesgau-Molkerei zu unterstützen – sei es durch steuerliche Erleichterungen, Förderprogramme oder die Vermittlung von Investor:innen. Dabei ist die Insolvenz der Bliesgau-Molkerei auch als ein Symptom einer allgemeinen Entwicklung bzw. des allgemeinen Rückgangs nachgelagerter Gewerbe wie Molkereien, Mühlen und Schlachtstätten zu sehen. Ohne diese Strukturen wird die Erzeugung und Vermarktung regionaler Produkte zunehmend aufwendig und kaum mehr möglich. Langwierige Genehmigungsverfahren und strikte Auflagen, etwa durch das Landesumweltamt (LUA), erschweren Bauvorhaben und Betriebsgenehmigungen zusätzlich. Hinzu kommt die Untätigkeit politischer Verantwortungsträger:innen, die Landwirt:innen und Verarbeiter:innen immer wieder Steine in den Weg legen, statt praxistaugliche Lösungen zu fördern. Es ist höchste Zeit, bürokratische Hürden abzubauen und die regionale Landwirtschaft gezielt zu unterstützen“, so Dillschneider weiter.

Solidarität zeigen
Volker Morbe, ebenfalls Landesvorsitzender der Grünen im Saarland und Bundestagskandidat, führt aus: „Die Saarländerinnen und Saarländer schätzen regionale Produkte und sind bereit, dafür einen fairen Preis zu zahlen. Es braucht jedoch eine klare Unterstützungspolitik, um diese regionalen Produkte wettbewerbsfähig zu halten. Wir appellieren an den Handel, die Politik und die Verbraucher:innen, gemeinsam Verantwortung zu übernehmen und die Zukunft der Bliesgau-Molkerei zu sichern. Wir rufen alle Beteiligten auf, die Insolvenz als Chance für einen Neustart zu sehen. Regionale Unternehmen wie die Bliesgau-Molkerei sind von großer Bedeutung für eine ökologisch nachhaltige und wirtschaftlich stabile Zukunft. Jetzt ist die Zeit, zusammenzustehen und aktiv für den Erhalt dieses wertvollen Betriebs einzutreten.“