Saar-Grüne zum Welt-Aids-Tag: Gemeinsam gegen Diskriminierung, für niedrigschwellige Testangebote und gezielte Präventionsarbeit

Anlässlich des Welt-Aids-Tags am 1. Dezember setzen die saarländischen Grünen ein klares Zeichen für Solidarität, Aufklärung und den Abbau von Diskriminierung gegenüber Menschen, die mit HIV leben.

 

Niedrigschwellige Testangebote und offene Sprechstunden

Dazu Jeanne Dillschneider, Landesvorsitzende von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Saar und Kandidatin für den 21. Deutschen Bundestag: „Wir fordern gezielte Maßnahmen, um die Prävention und Unterstützung weiter zu verbessern und gesellschaftliche Barrieren abzubauen. Ein zentraler Schwerpunkt unserer Forderungen ist der Ausbau von Testangeboten bei den saarländischen Gesundheitsämtern. Testungen spielen in der Präventionsarbeit eine Schlüsselrolle. Eine frühzeitige Diagnose ist entscheidend für eine erfolgreiche Behandlung und den Schutz von Sexualpartnerinnen und -partnern. Derzeit bestehen jedoch noch Hürden, da in der Regel feste Termine vereinbart werden müssen. Wir setzen uns für mehr offene Test-Sprechstunden ein, um Tests anonymer und spontaner zu ermöglichen. Dadurch schaffen wir niedrigschwellige Zugänge und fördern eine frühzeitige Diagnose und Behandlung.“

 

Frauen und spezifische Betroffenengruppen stärker in den Fokus rücken
„Besonderen Handlungsbedarf sehen wir bei Frauen als spezifischer Betroffenengruppe. Frauen mit Kinderwunsch müssen ihren HIV-Status und den ihres Partners kennen, da eine wirksame Therapie das Risiko einer Übertragung auf das Kind oder den Partner ausschließt. Frauen benötigen daher gezielte Präventions- und Aufklärungsangebote, die ihre Lebensrealität berücksichtigen. Auch Menschen mit Migrationshintergrund und andere gesellschaftliche Gruppen, die besonderen Herausforderungen gegenüberstehen, sollen durch spezialisierte Beratungs- und Aufklärungsangebote unterstützt werden“, ergänzt Dillschneider.

 

Gegen Diskriminierung und Stigmatisierung
Abschließend kommt die Landesvorsitzende zu folgender Einschätzung: „Neben der Präventionsarbeit fordern wir verstärkte Bemühungen, die Diskriminierung von Menschen mit HIV zu bekämpfen. Laut einer Studie der deutschen Aidshilfe gab 2021 jede zweite befragte Person an, dass Vorurteile gegenüber HIV-Infizierten ihr Leben beeinträchtigen. Diese Stigmatisierung hindert viele Betroffene daran, offen mit ihrer Infektion umzugehen. [1] Am Welt-Aids-Tag gedenken und trauern wir um die Menschen, die an Aids gestorben sind. Gleichzeitig soll dieser Tag ins Bewusstsein rufen, dass HIV heute dank moderner Therapien gut behandelbar ist und Betroffene oft ein weitgehend beschwerdefreies Leben führen können. Durch die Verbreitung solcher Fakten möchten wir das Wissen über HIV stärken und Vorurteile abbauen.“

 

[1] https://www.welt-aids-tag.de/media/presse/mediathek/Hintergrundinformationen/21_WAT_Fakten_zur_Diskriminierung_von_Menschen_mit_HIV.pdf