Grüne: Saarland muss sich in Lüneburg für Glyphosat-Verbot aussprechen 28. September 201723. Dezember 2017 Tressel: Lebensmittel auch im Saarland auf Glyphosat testen Anlässlich der heute beginnenden Agrarministerkonferenz haben die saarländischen Grünen Umweltminister Jost aufgefordert, sich im niedersächsischen Lüneburg gemeinsam mit den anderen Ministern für ein Glyphosat-Verbot auszusprechen. Zugleich hat Grünen-Landeschef Tressel die Landesregierung aufgefordert, den Gesundheitsschutz der Bevölkerung durch Glyphosat-Tests an Lebensmitteln endlich sicherzustellen. „Die Europäische Union entscheidet in Kürze, ob die Zulassung des Totalherbizids Glyphosat um bis zu zehn Jahre oder länger erneuert wird. Wie Frankreich und Italien, muss auch Deutschland auf europäischer Ebene gegen eine Zulassungsverlängerung votieren. Um den nötigen Druck auf die Bundesregierung auszuüben, muss sich daher Umweltminister Jost auf der heute beginnenden Agrarministerkonferenz im niedersächsischen Lüneburg gemeinsam mit den anderen Ländern gegen eine Zulassungsverlängerung aussprechen“, erklärt Markus Tressel MdB, Landesvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen Saar. Die Internationale Krebsforschungsagentur IARC der Weltgesundheitsorganisation habe das Pflanzengift als „wahrscheinlich krebserregend“ für den Menschen eingestuft. Tressel: „Eine weitere Zulassung von Glyphosat träte das Vorsorgeprinzip mit Füßen. Dieses Vorgehen ist unverantwortlich angesichts der Tatsache, dass die Weltgesundheitsorganisation diesen Stoff als wahrscheinlich krebserregend einstuft. Umweltminister Jost muss sich auf der Agrarministerkonferenz endlich deutlich gegen eine weitere Zulassung aussprechen.“ Die Landesregierung dürfe nicht weiter die Interessen der Agrar- und Chemieindustrie vor den Gesundheitsschutz der Bevölkerung stellen. Zugleich hat Grünen-Landeschef Tressel die Landesregierung aufgefordert, endlich Lebensmittel auf Glyphosat testen zu lassen und sich auch nicht weiter gegen ein Ausbringungsverbot aus landeseigenen Flächen zu sperren: „Studien haben gezeigt haben, dass Glyphosat zum Teil in großen Mengen in Bedarfsgegenständen und Lebensmitteln vorkommt. Die Landesregierung muss endlich eine Prüfmethode für Rückstandsuntersuchungen auf Glyphosat akkreditieren, statt das Unkrautvernichtungsmittel weiter zu verharmlosen. Denn wie real die Gefahren von Glyphosat auch für den Menschen sind, hatte eine im März 2016 von der Heinrich-Böll-Stiftung veröffentlichte Untersuchung gezeigt. Demnach hat eine Beprobung des Urins von 2000 Bundesbürgern ergeben, dass in 75 Prozent der Fälle die Glyphosat-Konzentration den Trinkwassergrenzwert um das Fünffache übersteigt.