Grüne lehnen höhere Bäderpreise ab

Tressel: Gemeindeübergreifende Finanzierung notwendig

Die saarländischen Grünen haben die Bäderpolitik von Innenminister Bouillon kritisiert. Erhöhungen der Eintrittspreise für Besucher und Vereine seien keine Lösung, sondern verschärften vielmehr die soziale Selektion. Notwendig seien stattdessen gemeindeübergreifende Finanzierungskonzepte sowie entsprechende Förderprogramme des Landes. Statt Vereine durch Preiserhöhungen zu schröpfen, müsse ihre soziale und ehrenamtliche Arbeit stärker als bisher unterstützt werden.

„Wassersportvereine tragen entscheidend zum Kinder- und Jugendsport, zum Seniorensport sowie zu Integration und Inklusion bei. Auch spielen sie eine wichtige Rolle bei der Schwimmausbildung. Statt durch Preiserhöhungen die Wassersportvereine zu schröpfen, müssen diese bei ihrer sozialen und ehrenamtlichen Arbeit stärker als bisher unterstützt werden. Zugleich muss der Schwimmbadbesuch für sozial schwache Menschen, insbesondere für Kinder, Jugendliche und Senioren weiter möglich sein. Gerade auch weil auch die Zahl der Nichtschwimmer weiter ansteigt, sind Preiserhöhungen der falsche Weg“, erklärt Markus Tressel MdB, Landesvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen Saar.

Stattdessen brauche es vielmehr neue Finanzierungskonzepte und ein echtes Bäderkonzept für das Saarland. Tressel: „Minister Bouillon darf es nicht länger hinnehmen, dass Städte und Gemeinden ohne eigenes Schwimmbad intensiv das Angebot von Nachbarkommunen nutzen, sich jedoch an den hohen Betriebskosten nicht beteiligen. Eine Trägerschaft über die Landkreise ist hier sinnvoll und geboten. Zugleich muss sich das Land stärker als bisher finanziell beteiligen.“

Die Finanzdiskussion dürfe zudem nicht dazu führen, noch mehr Schwimmbäder pauschal zu schließen. Tressel: „Bäderschließungen würden noch mehr negative Folgen mit sich ziehen. So würde darunter die Schwimmausbildung, das Reha-Angebot sowie das Sportangebot von Vereinen massiv leiden. Stattdessen braucht es vielmehr Neubauten von Lehrschwimmbecken. Es muss sichergestellt werden können, dass jede Schülerin und jeder Schüler während der Grundschulzeit schwimmen lernt.“