DB-Schenker: Land muss Unternehmen Angebot machen

Tressel: Masterplan für Logistikansiedlungen entwickeln

Angesichts des angekündigten Rückzugs von DB-Schenker vom Standortvorhaben am Flughafen Ensheim haben die saarländischen Grünen der Landesregierung und der Stadt Saarbrücken vorgeworfen, das Unternehmen durch einen vollkommen untauglichen Standortvorschlag ohne Not in eine Standortdebatte getrieben zu haben, die dieses nicht habe gewinnen können. Die Landesregierung habe eine landesweite Steuerung von Logistikansiedlungen verschlafen, die sich nun für DB-Schenker räche. Grünen-Landeschef Tressel hat die Landesregierung aufgefordert, dem Unternehmen zügig ein Angebot zu machen, damit dieses im Saarland gehalten werden könne. Für die Zukunft müsse ein Masterplan für Logistikansiedlungen entwickelt werden. Es sei landesweit zu evaluieren, wo Logistikansiedlungen unter verkehrlichen und ökologischen Gesichtspunkten möglich seien.

„Der angekündigte Rückzug von DB-Schenker vom geplanten Standort am Flughafen in Ensheim ist die Konsequenz einer Standortdebatte, die das Unternehmen nicht gewinnen konnte. Landesregierung und die Stadt Saarbrücken haben den Logistikkonzern in eine ausweglose Standortdebatte getrieben, die so nicht hätte sein müssen, wenn die Landesregierung Logistikansiedlungen landesweit steuern würde, statt vollkommen untaugliche Standortvorschläge zu machen“, erklärt Markus Tressel MdB, Landesvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen. Die Notwendigkeit, Logistikansiedlungen auch unter verkehrlichen Aspekten besser zu steuern sei seit Jahren bekannt. Hinzu komme, dass das Saarland als Brücke zu Frankreich bei Logistikern sehr beliebt sei.

Grünen-Landeschef Tressel hat die Landesregierung aufgefordert, dem Unternehmen zügig ein Angebot zu machen, damit dieses im Saarland gehalten werden könne. Für die Zukunft müsse ein Masterplan für Logistikansiedlungen entwickelt werden, damit sich Logistikunternehmen auch weiterhin im Saarland entwickeln können: „Das Land muss zügig evaluieren auf welchen Flächen unter verkehrlichen und ökologischen Gesichtspunkten Logistikansiedlungen Sinn ergeben.“ Das Land habe hier vorrangig Konversionsflächen zu prüfen, insbesondere diejenigen an der Schiene. „Die vielen stillgelegten Güterbahnhöfe im Saarland bieten sich an, um gerade auch kombinierte Verkehre zu ermöglichen. Klar ist, dass Logistik nur an der Autobahn, der Schiene und an Wasserwegen möglich ist. Alles andere kommt einem Schildbürgerstreich gleich.“