Tressel: Gründungszentren und Co-Working-Häuser in den Kommunen errichten
Die Saar-Grünen haben die geplanten Neuaufnahmestellen für Unternehmensgründungen in den Finanzämtern begrüßt, allerdings vor dem Hintergrund der weiter gesunkenen Zahl der Existenzgründungen im Saarland deutlichere Anstrengungen für Gründerinnen und Gründer verlangt. Grünen-Landeschef Tressel die Landesregierung aufgefordert, im Rahmen der laufenden Novellierung des Landesentwicklungsplans erstmalig die notwendige Infrastruktur wie Gründungszentren und Co-Working-Häuser explizit zu verankern.
„Es ist zu begrüßen, dass Finanzminister Strobel mit den Neuaufnahmestellen für Unternehmensgründungen einen wichtigen Schritt hin zu mehr Gründerfreundlichkeit im Saarland unternimmt, der bereits in anderen Finanzämtern in Deutschland mehr als selbstverständlich ist“, sagt Markus Tressel MdB, Landesvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen Saar.
Allerdings greife diese Maßnahme, ebenso wie die kürzlich novellierte Existenzgründerberatung, deutlich zu kurz. Tressel: „Bei dem erst vor wenigen Wochen veröffentlichten KfW-Gründungsmonitor 2018 belegt das Saarland im Vergleich der 16 Bundesländer im Dreijahresdurchschnitt 2015-17 weit abgeschlagen den 14. Platz und hat sich damit gegenüber dem Vergleichszeitraum 2014-16 sogar noch um einen Platz verschlechtert. Damit ist die Gründungstätigkeit im Saarland noch nicht einmal halb so hoch wie bei den Spitzenreitern Berlin und Hamburg.“
Das Thema werde bereits seit sechs Jahren von der Saar-GroKo sträflich vernachlässigt. Tressel: „Ministerpräsident Hans muss gemeinsam mit Wirtschaftsministerin Rehlinger deutlich mehr liefern als bisher, wenn die Rahmenbedingungen für Gründerinnen und Gründer endlich signifikant verbessert werden sollen. Im Rahmen der laufenden Novellierung des Landesentwicklungsplans muss die Landesregierung daher erstmalig die notwendige Infrastruktur für Gründerinnen und Gründer wie Gründungszentren und Co-Working-Häuser explizit verankern.“
Zugleich müsse das Saarland Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten ausbauen und erleichtern, beispielsweise für Mikrokredite und zinslose Darlehen. Ebenso seien geeignete Instrumente zur Förderung von Risikokapitalinvestitionen zu forcieren. Tressel weiter: „Das Saarland braucht eine landesweite Plattform für das Matching von Risikokapitalgebern mit innovativen Gründern. Die Vielzahl an notwendigen Verwaltungsvorgängen muss in einem Portal gebündelt werden.“ Gründerinnen und Gründer seien zudem insbesondere in der Gründungsphase auf ein gründungsfreundliches Umfeld und preiswerte Büro- und Gewerberäume angewiesen.
Verwandte Artikel
Saar-Grüne: Frankreichstrategie und Französischförderung vom Kopf auf die Füße stellen
Hanko Zachow, Generalsekretär der Saar-Grünen, und Volker Morbe, stellvertretender Landesvorsitzender und bildungspolitischer Sprecher, begrüßen die Ankündigung von MP’in Anke Rehlinger, die Frankreichstrategie auf der Grundlage einer Evaluation fortzuführen. Diese Überprüfung…
Weiterlesen »
KMK-Empfehlungen betreffend Lehrkräftemangel sind Zeichen von Hilflosigkeit
KMK-Empfehlungen betreffend Lehrkräftemangel sind laut Saar-Grünen Zeichen von Hilflosigkeit Bis 2035 fehlen jährlich rund 1600 Lehrkräfte. Das schätzt ein Beratungsgremium der Kultusministerkonferenz. Es ist sogar davon auszugehen, dass die Zahl…
Weiterlesen »
SPD-Klimaschutzgesetz ist halbherzig
Die saarländische Umweltministerin Petra Berg hat am 24. Januar das Klimaschutzgesetz der Landesregierung vorgestellt. Aus Sicht der Saargrünen ist das Gesetz nicht nur halbherzig, es bleibt sogar hinter den Zielsetzungen…
Weiterlesen »