GroKo-Streit: Klassengröße nach objektivem Sozialindex bemessen

Ex-Bildungsminister Kessler wirft Amtsnachfolger Versäumnis bei den Lehrerstellen vor

Als Reaktion auf den Saar-GroKo-Streit um Lehrerstellen fordern die Saar-Grünen die Klassengrößen nach einem objektiven Sozialindex zu bemessen. Die pauschale Bevorzugung der Gebundenen Ganztagsschule sei eindeutig der falsche Weg. Ex-Bildungsminister Klaus Kessler wirft seinem Amtsnachfolger zudem vor, die rechtzeitige Absicherung der 100 Lehrerstellen im Haushaltsplan versäumt zu haben.

„Wenn in Kürze tatsächlich 100 Lehrerstellen wegfielen, wäre dies eine bildungspolitische Bankrotterklärung der Saar-GroKo auf dem Rücken der Schülerinnen und Schüler. Bildungsminister Commerçon hat es schlichtweg versäumt, frühzeitig gegenzusteuern und dafür Sorge zu tragen, dass Lehrerstellen im Haushaltsplan gar nicht erst zur Disposition stehen. Nun hat er Tür und Tor für einen unsäglichen GroKo-Streit über weniger Lehrerstellen geöffnet. Statt weniger, brauchen wir aber dringend mehr Lehrerinnen und Lehrer“, sagt Ex-Bildungsminister Klaus Kessler.

Die pauschale Bevorzugung der Gebundenen Ganztagsschulen beim Klassenteiler sei eindeutig der falsche Weg und zudem sehr ungerecht, da auch andere Schulen dringend kleinere Klassen benötigten. Kessler: „Wir brauchen dort kleinere Klassen und mehr Lehrerinnen und Lehrer, wo viele Schülerinnen und Schüler aus bildungsfernen und schwierigen sozialen Verhältnissen unterrichtet werden. Nur so stärken wir die Bildungsgerechtigkeit in unserem Land. Wir brauchen einen Sozialindex, der die soziale Zusammensetzung der Schülerinnen und Schüler beschreibt. Somit erhalten wir ein objektives Maß für die soziale Belastung saarländischer Schulen, nachdem dann die Klassengröße bemessen werden kann.“