Pictures of Pop: Grüne regen Kleinstprojektefonds an

Tressel: Künstlerzentren nach Vorbild von Nordrhein-Westfalen fördern

Anlässlich der Eröffnung des Ausstellungsfestivals „Pictures of Pop“ regen die Saar-Grünen an, Kunstschaffende mit kreativen Ansätzen durch einen Kleinstprojektefonds unkompliziert zu fördern. Grünen-Landeschef Tressel kritisiert, die derzeitige Förderung freier Kunstprojekte sei bürokratisch, undurchsichtig und schließe zu viele Künstlerinnen und Künstler aus. Gerade junge Kunstschaffende blieben mit ihren Klein- und Kleinstprojekten viel zu oft im Regen stehen. Stattdessen konzentriere sich die Landesregierung lediglich auf prestigeträchtige Großprojekte. Der Grünen-Politiker fordert darüber hinaus, im neuen Landesentwicklungsplan erstmals Künstlerzentren zu verankern und nach dem Vorbild von Nordrhein-Westfalen diese auch durch das Land zu fördern.

„Die Landesregierung setzt, wie mit dem neuen Musikfestival für 800.000 Euro, lieber auf prestigeträchtige Großprojekte, statt auf die Förderung der vielen freien Kunstschaffenden im Saarland. Eine Förderung der Freien Szene, die sich die Große Koalition mit einem kleinen Haushaltsansatz auf die Fahnen geschrieben hat, findet so gut wie nicht statt und wenn, dann ist diese bürokratisch und undurchsichtig. Hinzu kommt, dass viele Kommunen keine freien Projekte fördern oder moderne Projekte der Zeit- und Populärkultur von ihren Förderrichtlinien schlichtweg nicht abgedeckt sind“, sagt Markus Tressel MdB, Landesvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen Saar.

Notwendig sei eine unkomplizierte Förderung von freien Kleinstprojekten, damit diese auch schnell realisiert werden könnten. Die Landesregierung müsse diese Lücke schließen. Tressel: „Wir brauchen endlich einen Kleinstprojektefonds für Kunstschaffende im Saarland. Sinnvoll ist eine niederschwellige Förderung, insbesondere für Klein- und Kleinstprojekte. Ohne großen Aufwand muss es möglich sei, Kunstschaffende mit kleinen Beträgen unbürokratisch und ohne starre Fristen über das Jahr hinweg zu unterstützen. Gerade für junge Künstlerinnen und Künstler gibt es zu viele Hürden und Ausschlüsse, die im Lichte der Kunstfreiheit auch zweifelhaft sind.“

Zugleich müssten die Rahmenbedingungen verbessert werden. Tressel: „Das Saarland sollte nach dem Vorbild von Nordrhein-Westfalen in die Förderung von Künstlerzentren einsteigen, um insbesondere auch im ländlichen Raum entsprechende Angebote schaffen zu können. Denn Künstlerinnen und Künstler sind auf ein künstlerfreundliches Umfeld angewiesen. Dazu gehören preiswerte Räumlichkeiten, miet- und nutzbare Ausrüstung für ihr Schaffen und insbesondere auch Beratungsangebote, wie sie es auch für andere Freiberufler gibt. Im neuen Landesentwicklungsplan sollten Künstlerzentren auch dann erstmals entsprechend verankert werden.“